In Getafe mag Kahn nicht enden

Bayerns Kapitän geht selbstbewusst ins Rückspiel: „Wir sind der FC Bayern. Wir müssen uns nicht in die Hosen machen, wenn wir nach Getafe fahren. Vielleicht ist das Ergebnis sogar ein Vorteil.“
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MÜNCHEN - Bayerns Kapitän geht selbstbewusst ins Rückspiel: „Wir sind der FC Bayern. Wir müssen uns nicht in die Hosen machen, wenn wir nach Getafe fahren. Vielleicht ist das Ergebnis sogar ein Vorteil.“

Mailand oder Madrid – Hauptsache Europacup. Aber bitte richtiger Europacup, am besten mit dem Sternen-Ball und der Meister-Fanfare vor Anpfiff. Champions League eben. Und wenn es wie in dieser Saison nur der Donnerstags-Cup ist, der Uefa-Cup, dann redet man es sich schön. „Jetzt haben wir eine richtige Europapokalnacht vor uns“, sagte Oliver Kahn vor einer Woche. Aber nur, weil nach dem 1:1 im Hinspiel das Aus im Uefa-Cup-Viertelfinale droht.

Und Kahns Europacup-Abschied. In Getafe. Ein trauriges Adios in Getafe, nach 140 Europacup-Einsätzen? Schlicht unwürdig so ein Vorort-Lebewohl zum Karriere-Ende. Als hätte Boris Becker sein letztes großes Turnierspiel – nicht wie tatsächlich geschehen in Wimbledon – sondern auf einem größeren Trainingsplatz am Stadtrand.

Mit Wut und Adrenalin

Also am Donnerstag (20.45 Uhr/live bei Sat.1 und Premiere) wird weitergekommen. Das hatte Kahn ja schon unmittelbar nach Schlusspfiff des Hinspiels beschlossen. Gerade weil er kurz vor Abpfiff dieses bittere Gegentor in letzter Minute bekommen hatte. Aus Kahns Sicht für Getafe das entscheidende Eigentor. „Wir sind der FC Bayern. Wir müssen uns nicht in die Hosen machen, wenn wir nach Getafe fahren. Vielleicht ist das Ergebnis sogar ein Vorteil“, sagte er, „so spielen wir da nicht mit Hacke und Spitze.“ Sondern mit Wut und Adrenalin. Dazu brauche es ihn aber nicht mehr, den „Heißmacher“ müsse er nicht spielen. Weil Bayern nicht ausscheidet. Kahn: „Die Mannschaft ist konzentriert, das spürt man. Sie will das Triple holen.“ Sie will es. Er will es.

Reporterfragen nach dem Was-wäre-wenn schätzt er wie Flatterbälle. Also antwortete er genervt: „Wenn es da zu Ende geht, ist’s halt zu Ende. Irgendwann ist immer das letzte Mal, ob am Donnerstag oder in fünf Wochen, das belastet mich nicht.“ Eine Schutzbehauptung. Denn bitte, er ist Oliver Kahn. Und ein Oliver Kahn denkt nicht an Niederlagen. Schon gar nicht ans Ausscheiden. Erst recht nicht in der Provinz.

Größtmöglicher Alptraum

In Barcelona, im gewaltigen Camp Nou, erlebte er 1999 den größtmöglichen Alptraum , den Sekunden-Tod gegen Manchester United. Zwei Jahre später in Mailand, im legendären Giuseppe-Meazza-Stadion, gegen Valencia den größtmöglichen Triumph – samt Elfmeterschießen-Dramaturgie. Arsenal, Chelsea, Lyon, Turin, Mailand oder Madrid – überall ist er durch die Strafräume gehechtet. Am 14. Mai will er in Manchester von der europäischen Bühne abtreten. Mit dem Pott im Arm. „Das wäre eine schöne Rahmenhandlung“, sagte er mal. 1996 hat er in Bordeaux den Uefa-Cup gewonnen. Und unterm Strich zählt jeder Titel. Hauptsache Europacup.

chp/ps

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