In einer eigenen Liga: Der FC Übermacht
AZ-Sportredakteur Patrick Strasser über den Lewandowski-Transfer und das Bedürfnis der Bayern, immer besser zu werden.
Jetzt auch noch Robert Lewandowski, der BVB-Stürmer! Ausgerechnet! Ein klassischer Reflex der Branche, auch der Beobachter von den Medien. Doch weder die Transfers von Ebenso-Ex-Dortmunder Mario Götze oder im Jahr zuvor Manuel Neuer, ehemals Gesinnungsschalker, waren Konkurrenzwegkaufgeschäfte. Das war einmal, Old-School-Methodik. Früher, als man Gegner wie Bremen (Klose, Basler), Leverkusen (Lucio, Zé Roberto, Ballack) oder Gladbach (Matthäus, Del Haye) noch wirklich fürchtete.
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Heute tickt Bayern anders. Der Klubwelt- und europameister, die Nummer eins im Vereinsfußball, möchte einfach die besten Spieler in seinem Kader haben. Getreu dem altbackenen, aber sinnigen Winner-Motto: Oben bleiben ist schwieriger als nach oben kommen. In der Liga wieder auf Meisterkurs, ab Sommer noch stärker. Mia san Übermacht.
Gewinnen - oder nix! Pep Guardiola wollte Thiago um jeden Preis, Götze machte mit dem Wechsel den nächsten Karriereschritt. Wie jetzt auch Robert Lewandowski. Und warum sollte es unanständig oder gar anzüglich sein, wenn der Branchenprimus den nach Messi und Cristiano Ronaldo aktuell besten und in seiner zweikampfforcierenden Spielweise einzigartigen Mittelstürmer verpflichten möchte? Daher Lewandowski. Logisch, nicht ausgerechnet!
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Wenn überhaupt, könnte der Transfer darauf abzielen, die internationale Konkurrenz zu schwächen: Real Madrid, die Lewandowski unbedingt wollten, den FC Barcelona, die wieder erstarkten Engländer, und vor allem: Paris St.-Germain, sponsored by Scheichs.
Die Bayern spielen eben in einer anderen Liga. Wer waren gleich nochmal Gladbach, Bremen, Leverkusen, Schalke? Und diese Dortmunder?
