In der Omikron-Falle? FC Bayern zum Jahresauftakt in Sorge

München - Der "größte Wunsch" von Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn, "dass wir die Pandemie endlich in den Griff bekommen", erfüllt sich zumindest vorerst nicht: Gleich vier Stars des FC Bayern, Kapitän Manuel Neuer, Flügelstürmer Kingsley Coman sowie Corentin Tolisso und Omar Richards, haben sich in ihrem Urlaub über Weihnachten und Silvester mit dem Coronavirus infiziert. Auch Co-Trainer Dino Toppmöller hat es erwischt.
Ein kapitaler Fehlstart der Münchner ins neue Jahr. Das für Sonntag geplante erste Training des Jahres musste auf Montagnachmittag (16 Uhr) verschoben werden, vormittags stehen zunächst PCR-Tests an. Nicht auszuschließen, dass weitere Profis oder Teammitglieder betroffen sind.

Steckt der FC Bayern in der Omikron-Falle?
Nach AZ-Informationen ist bislang unklar, ob es sich bei einem oder mehreren der Infizierten um die deutlich ansteckendere Omikron-Variante des Virus handelt. Klar ist nur: Neuer (Malediven), Coman (Dubai) und Tolisso (Frankreich) hielten sich zuletzt im Ausland auf.

Es gehe "allen gut", teilte Bayern auf seiner Klub-Homepage mit. Neuer schrieb bei Instagram: "Ich werde die kommenden Tage in Quarantäne verbringen, denn ich bin positiv auf Corona getestet worden. Danke für alle Genesungswünsche! Mir geht es soweit ganz gut, ich habe zum Glück nur leichte Symptome. Passt auf euch auf und bleibt gesund!" Darauf hoffen nun auch die Bayern-Bosse und Trainer Julian Nagelsmann - denn bereits am Freitag (20.30 Uhr in Sat1 und im AZ-Liveticker) steht in der Arena der Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach an.
14 Tage Quarantäne für Neuer und co.?
Sollte die Omikron-Variante nachgewiesen werden, drohen Neuer und Co. 14 Tage Quarantäne. Das ist jedenfalls die offizielle Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI). Letztlich entscheidet das lokale Gesundheitsamt. Bei der Delta-Variante können sich Geimpfte oder Genesene nach fünf Tagen freitesten lassen, wenn sie keine Symptome mehr haben und ein PCR-Test negativ ausfällt.
Besonders ärgerlich für den FC Bayern: Der Klub hatte erst am Donnerstag verkündet, dass die Corona-Maßnahmen noch einmal verschärft würden. Es solle "wieder deutlich engmaschiger getestet und zudem alle Hygienemaßnahmen intensiviert werden". In der Winterpause wurden daher Auffrischungsimpfungen als weitere Maßnahme zum Schutz vor Corona-Infektionen oder schweren Verläufen durchgeführt. "Alle Spieler, Trainer sowie Staff-Mitglieder, bei denen dies bereits möglich war, haben die Booster-Impfung erhalten. Die Übrigen haben den Genesenen-Status oder sind geimpft", sagte Roland Schmidt, Mannschaftsarzt und Kardiologe.

Nun der Rückschlag.
Auf der Torhüterposition muss Nagelsmann ohne Neuer, der noch auf den Malediven ist, improvisieren. Ersatzkeeper Sven Ulreich fehlte zwischen September und Dezember 2021 wegen eines Innenbandeinrisses im Knie und anschließender Rückenprobleme, inzwischen ist er aber wieder voll belastbar. Als Nummer drei stünde zudem Christian Früchtl bereit.
Joshua Kimmich kehrt zurück
Für Coman gibt es auf der Außenbahn einige Alternativen: Serge Gnabry, Leroy Sané und Jamal Musiala. Tolisso und Richards sind ohnehin Ergänzungsspieler.
Im zentralen Mittelfeld hat Nagelsmann zudem wieder eine Top-Option: Joshua Kimmich wird nach seiner Corona-Infektion und zwei Monaten Pause ins Teamtraining zurückkehren. "Die Mannschaft hat die Kohlen auch ohne ihn gut aus dem Feuer geholt. Da braucht er sich also keine Vorwürfe zu machen", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zum heftig in die Kritik geratenen Star.
Er "hoffe es sehr und gehe auch fest davon aus", dass Kimmich nun wieder voll belastbar sei, ergänzte Hoeneß.
Vor allem eint die Entscheider beim FC Bayern dieser Wunsch: Dass Omikron nicht so heftig einschlägt wie befürchtet.