In der Corona-Krise zeigt der FC Bayern Haltung

Spendenaktion und Gehaltsverzicht: In der aktuellen Corona-Pandemie übernehmen die Stars und Bosse des FC Bayern Verantwortung. Goretzka: "Es ist ein großes Privileg, in Krisenzeiten so helfen zu können."
Maximilian Koch |
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Die Bayern zeigen Solidarität und verzichten auf 20 Prozent ihres Gehalts.
sampics/Augenklick Die Bayern zeigen Solidarität und verzichten auf 20 Prozent ihres Gehalts.

München - In Krisenzeiten wie diesen sind besondere Maßnahmen nötig. Und besondere Vorbilder gefragt. Beim FC Bayern tun sich gerade mehrere Stars hervor.

Robert Lewandowski etwa, der gemeinsam mit seiner Frau Anna eine Million Euro spendete, um Menschen zu unterstützen, die von der Pandemie besonders stark betroffen sind. Oder Leon Goretzka und Joshua Kimmich, die mit ihrer Initiative "We kick Corona" karitativen Vereinen und sozialen Einrichtungen helfen – und damit zahlreiche Profikollegen inspiriert haben, ihnen zu folgen.

Der Fußball zeigt sich solidarisch wie nie, der FC Bayern zeigt sich solidarisch wie nie. Nach AZ-Informationen verzichten die Spieler, der Vorstand um Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und den Vorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, sowie der gesamte Aufsichtsrat auf 20 Prozent ihres Gehalts. Zunächst hatte "Bild" berichtet.

Keine Entlassungen beim FC Bayern

Dadurch sollen die Verluste des Klubs ausgeglichen und die Mitarbeiter unterstützt werden. Diesen wurde, wie die AZ erfuhr, inzwischen auch mitgeteilt, dass ihre Jobs sicher seien und es keine Entlassungen geben werde. Ein wichtiges Signal an die Beschäftigten in diesen Zeiten.

Bei den Bayern kommt durch den Gehaltsverzicht eine große Summe zusammen. Immerhin lag der Umsatz des Klubs in der Saison 2018/19 bei 750,2 Millionen Euro, ans Team und die mehr als 1000 Mitarbeiter wurden 336,2 Millionen Euro gezahlt. Andere Klubs verfahren ähnlich wie die Münchner, um die Krise zu meistern.

Auch andere Bundesliga-Teams zeigen sich solidarisch

Bei Borussia Dortmund, im Jahr 2005 finanziell am Abgrund, sind die Spieler, Trainer Lucien Favre und die Geschäftsführung wohl ebenso zu Gehaltseinbußen von bis zu 20 Prozent bereit. Auch die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach übt sich in Verzicht – konkret in Zahlen bedeutet dies angeblich eine Million Euro pro Monat. "Ich bin stolz auf die Jungs", sagt Sportdirektor Max Eberl. Bei vielen weiteren Bundesliga-Vereinen gehen die Spieler genauso vor, zeigen sich solidarisch, etwa in Bremen, Leverkusen, auf Schalke oder bei Eintracht Frankfurt.

"Wenn wir den Schaden kennen, wird jeder seinen Beitrag leisten, egal ob Spieler oder Mitarbeiter", sagt Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic: "Es sind schon Profis auf mich zugekommen und haben gefragt, was sie tun können." Auch die Stars wissen natürlich: Irgendwie muss die große Maschinerie, von der nicht zuletzt sie extrem profitieren, weiterlaufen. Egal wie. Ein Kollaps des Systems wäre für alle ein Desaster.

"We kick Corona": Auch Privatspender beteiligen sich

"Wir als Fußballer haben ganz besonders die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und auch ein Stück weit voranzugehen. Es gibt aber auch andere Menschen, die finanziell gut aufgestellt sind und helfen können", sagte Kimmich dem "Spiegel". Es zähle "in diesen Zeiten jede Tat, jede gute Geste. Jede Hilfe ist richtig. Unsere Initiative geht zwar von uns beiden aus, aber es sind nicht nur Fußballspieler, die spenden."

Kimmich und Goretzka hatten selbst den Start-Betrag der Aktion "We kick Corona" in Höhe von einer Million Euro übernommen. Bereits nach einem Wochenende schlossen sich viele Fußballprofis und weitere Privatpersonen den Bayern-Spielern an und spendeten insgesamt mehr als drei Millionen Euro.

Laut Goretzka gebe es inzwischen schon "über 500 Privatspender, die teilweise kleinere Beträge gespendet haben. Die sind genauso viel wert, wenn nicht sogar mehr als die Spenden der Sportler." Sinn der Initiative sei es, alle zu erreichen. Goretzka weiter: "Es ist ein großes Privileg, in Krisenzeiten so helfen zu können. Wir haben die Hoffnung, dass sich noch viele anschließen werden." Diesen Appell kann man nur unterstützen.

Lesen Sie hier: Die Asien-Reise ist für den FC Bayern kein Thema mehr

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