In Bayerns Transferpolitik fehlt ein klarer Plan
Die Strategie für ihre Kaderpolitik haben die Verantwortlichen des FC Bayern zuletzt unmissverständlich festgelegt und kommuniziert.
Ein Zwei-Säulen-Modell galt als Lösung für Gegenwart und Zukunft, neben Topspielern wollten Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Co. auf Toptalente setzen, dem eigenen Nachwuchs mehr Chancen geben. In der gerade beendeten Transferperiode ist diese Strategie allerdings nur bedingt verfolgt worden.
Zweifellos: Mit Leroy Sané wurde der internationale Star verpflichtet, den Salihamidzic versprochen hatte. Und mit Tanguy Nianzou ein Juwel, um das Bayern europaweit beneidet wird. Auch die Transfers der Talente Marc Roca und Alexander Nübel passen halbwegs in das Schema, doch für den Rest gilt das nicht.
Sowohl Bouna Sarr als auch Eric Maxim Choupo-Moting und Douglas Costa sind in keiner der Säulen zu verorten. Und: Sie versperren Jungstars wie Richards, Musiala oder Zirkzee den Weg ins Profi-Team. Wo ist da der klare Plan?
Aus dem Klub heißt es, dass am Deadline Day eine Hektik geherrscht habe wie nie zuvor in den vergangenen Jahrzehnten.
Sicher: Eine Kaderplanung in Corona-Zeiten ist für alle Klubs neu und auch deutlich komplizierter als in den Jahren zuvor. Für ein strategisches, geplantes Vorgehen mit Weitsicht sprechen die späten (Not-)Transfers der Bayern trotzdem nicht.