Immer wieder Robert Lewandowski: FC Bayern München feiert den Torjäger
München - Münchner Friseure, aufgepasst: So geht Marketing heute. Als Robert Lewandowski am Samstagabend über seine beiden Tore gegen Augsburg sprach, vor allem aber über seine neue Haarfarbe, sagte er doch tatsächlich diesen Satz: "Ich sehe jetzt ein bisschen schneller aus." Interessante Einschätzung. Und der perfekte Werbespruch für alle Fußballer, die sich künftig auch mal die Haare färben wollen. Grau wie Lewy – dann läuft’s.
Schnell war er gegen Augsburg mal wieder, der Mittelstürmer des FC Bayern. Rasant sogar in manchen Szenen. Und grausam effektiv. Mit seinen Saisontoren zwölf und 13 sicherte Lewandowski den nächsten Heimsieg – und bewies einmal mehr, dass ihm der FCA besonders liegt. Der Pole hat nun in 13 Duellen 18 Tore erzielt. Beeindruckend. "Ich kann nicht erklären, warum es gegen Augsburg so gut läuft. Aber egal, gegen wen es geht: Ich versuche immer, Tore zu schießen", sagte Lewandowski. Und Trainer Jupp Heynckes merkte an: "Er ist ein Weltklassespieler. Und Weltklassespieler müssen ab und zu auch mal Tore erzielen."
Einzelkritik: Lewy und James in bestechender Form
Als wäre es das Einfachste auf der Welt. Doch die Konstanz des Polen ist außergewöhnlich. Ein Tor in jedem der ersten sechs Heimspiele einer Saison schaffte vor Lewandowski nur Gerd Müller. Lewandowski ist mal wieder auf Legenden-Jagd. Bayerns Vorstandsboss hat er nun sogar hinter sich gelassen. Mit 164 Toren zog Lewandowski an Karl-Heinz Rummenigge (162) vorbei, liegt nun schon auf Platz elf der ewigen Bundesliga-Rangliste. Der 29-Jährige wird noch einige Ränge nach oben klettern.
"Er ist Wahnsinn", sagte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic: "Wenn man die Tore heute sieht, das ist einfach große Klasse." Ganz cool veredelte Lewandowski die Vorlagen von Arturo Vidal und Joshua Kimmich zu seinen beiden Treffern, in der Schützenliste liegt er nun drei Tore vor Dortmunds Krisenstürmer Pierre-Emerick Aubameyang.
Wichtig für Lewy: In der Länderspielpause lief er nicht für die polnische Nationalmannschaft auf, schonte sich lieber. "Alle Spiele waren mit hoher Intensität, deswegen habe ich entschieden, dass ich eine Pause brauche. Für die restliche Saison denke ich, dass es die richtige Entscheidung war", sagte Lewandowski. Heynckes erklärte: "Er ist ein erfahrener und kluger Spieler. Dass er wieder frisch war, hat man schon in der ganzen Trainingswoche gesehen."
Nach der Winterpause soll Lewandowski weiter entlastet werden, Hoffenheims Sandro Wagner, dessen Familie in Unterhaching lebt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit als Back-up nach München kommen. Sportchef Salihamidzic bestätigte erste Gespräche. "Natürlich wird es auch um die Ablösesumme gehen. Wir sind da total entspannt, sind nicht unter Druck und haben Zeit", erklärte Salihamidzic.
Lewandowski wollte sich zu Wagner noch nicht äußern. "Das ist bis jetzt nur Spekulation. Ich kann sprechen, wenn es perfekt ist", sagte er. Wird wohl noch ein paar Wochen dauern. Und so lang macht Lewandowski einfach weiter mit dem Toreschießen. Egal mit welcher Haarfarbe. "Wichtiger ist, was die Beine und der Kopf machen, nicht die Haare auf dem Kopf", sagte der graue Bayern-Bomber mit einem Schmunzeln.