Immer Ärger mit den Beratern

Nach Bastian Schweinsteiger trifft es nun auch Franck Ribéry: Ex-Agent fordert hohe Provision und will den Bayern-Star sperren lassen. „Die nehmen sich zu wichtig.“
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Nach Bastian Schweinsteiger trifft es nun auch Franck Ribéry: Ex-Agent fordert hohe Provision und will den Bayern-Star sperren lassen. „Die nehmen sich zu wichtig.“

MÜNCHEN Ist es nur der Racheversuch eines enttäuschten Ex-Partners, oder hat Franck Ribéry tatsächlich vor Gericht gelogen? Der Bayern-Star hat jedenfalls mächtig Ärger mit seinem Ex-Berater Bruno Heiderscheid. Der Luxemburger verklagt laut „Bild“ seinen früheren Klienten gleich vor zwei Gerichten. Es geht um angebliche Urkundenfälschung, Betrug und Falschaussage.

Ribéry habe ihm sowohl 600000 Euro Provision für den Wechsel von Galatasaray Istanbul zu Olympique Marseille als auch die Provision für den Wechsel von Marseille zu den Bayern vorenthalten, behauptet Heiderscheid. Ribéry hatte sich kurz vor dem Wechsel zu Bayern von Heiderscheid getrennt und lässt sich seitdem von Alain Migliaccio und Jean-Pierre Bernès beraten. Ribéry gewann bereits im Mai einen Prozess gegen Heiderscheid vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS. Dieses sprach Ribéry die 600000 Euro zu – und verdonnerte Heiderscheid, weil der Regeln für Sportagenten in Frankreich nicht beachtet habe, noch zu einer Zahlung von 340000 Euro an Ribéry.

Daraufhin verklagte Heiderscheid den Bayern-Filou nun in Luxemburg und Marseille. Außerdem forderte Heiderscheid noch eine Sperre für Ribéry.

Doch zumindest darum muss sich der FC Bayern wohl keine Sorgen machen. „Von der Fifa hat Franck Ribéry nichts zu befürchten“, sagte Christoph Schickhardt, der bekannteste deutsche Sportjurist, der AZ. „Das Urteil des CAS ist rechtskräftig, und für die jetzigen Fälle interessiert sich die Fifa nicht.“

Und das ist wohl auch ganz gut so. „Dass Spieler Ärger mit ihren Beratern oder Ex-Beratern haben, kommt mittlerweile leider sehr oft vor“, sagt Schickhardt.

Davon kann vor allem Bastian Schweinsteiger ein Lied singen. Ribérys Teamkollege hat in Robert Schneider mittlerweile seinen vierten Berater – und mächtig Ärger mit einem Ex-Berater. Gerrit Hartung fordert von Schweinsteiger insgesamt rund 250000 Euro an Provisionen und zudem noch Anwaltskosten. Im Februar muss Schweinsteiger in München vor Gericht.

Dass Fußballer ihre Berater wechseln, findet Schickhardt normal. Und schuld daran seien sowieso meist die Berater. „Die Berater nehmen sich oft zu wichtig“, sagt Schickhardt. Tatsächlich wirkt es befremdend, wenn sich zwei Berater öffentlich um die Dienste eines Spielers streiten. So geschehen etwa bei Kevin Kuranyi. Der wird gleichzeitig von Roger Wittmann und Karl-Heinz Förster beraten. Ausstehen können die sich aber nicht. „Der hat keine Ahnung vom Geschäft“, sagte Wittmann unlängst über Förster. Der warf Wittmann im Gegenzug Unseriosität vor. Ärger mit Beratern hatte auch Lukas Podolski schon. Dessen Agent Kon Schramm verließ einst die Agentur von Karl-Heinz Pflippen und nahm Podolski mit, Pflippen war beleidigt und warb David Odonkor von Schramm ab. Schickhardt ärgert so etwas: „Es darf doch nicht sein, dass die Berater im Mittelpunkt stehen und nicht die Spieler“, sagt er.

F. Cataldo

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