"Ich hoffe, das Erbe ist geordnet"
Finanzvorstand Karl Hopfner sagt beim FC Bayern leise Servus - es sei stolz drauf, wie er seine Geschäfte hinterlasse, sagte er in einem Interview.
München - Nach 30 Jahren beim FC Bayern scheidet Finanzboss Karl Hopfner zum 31. Januar 2013 aus der FC Bayern AG aus und wird Vize-Präsident des Gesamtvereins. Sein Nachfolger heißt Jan-Christian Dreesen und wechselt von der Bayerischen Landesbank zum Rekordmeister.
Zum Abschied sagte der 60-jährige Hopfner nun in einem "Kicker"-Interview, er sei "stolz, dass ich 30 Jahre mitarbeiten durfte, dass der FC Bayern heute so dasteht. Ich hoffe, das Erbe ist geordnet."
Als Hopfner 1983 als Kaufmann zum FC Bayern stieß, betrug der Jahresumsatz umgerechnet knapp neun Millionen Euro - vergangenes Jahr 375 Millionen Euro. Hopfner ist seiner Maxime dabei immer treu geblieben: Nie mehr auszugeben als man einnimmt. "Ein gewisses unternehmerisches Risiko muss man im Fußball immer eingehen. Unternehmerisches Risiko ja, Harakiri nein."
Dass er nun aufhört, schmerzt ihn nicht - es war seine Entscheidung, er wollte es so. "Ich spüre keine Wehmut und auch nicht, dass ich dieses Machtgefühl brauche", sagte Hopfner, der nun sein Leben mehr genießen will. "Luxus bedeutet für mich, Zeit zu haben, es ruhig angehen lassen zu können, im Garten zu sitzen bei einem Glas Rotwein und einer Zigarre."
In seinen 30 Jahren beim FC Bayern habe er vielleicht 20 Spiele verpasst. Die letzten Jahrzehnte saß er auf der Tribüne immer mit Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß zusammen. Wie das so lief? "Vielleicht schimpfe ich innerlich mehr. Karl-Heinz Rummenigge redet das ganze Spiel, der lebt das Spiel, Uli Hoeneß kann kurzfristig explodieren. Aber es sagt jeder seine oft konträre Meinung."
Rückblickend meinte er zu seiner Tätigkeit beim FC Bayern: "Ich hoffe, dass ich insgesamt sehr gerecht war. Als die Profis gratis zu Mittag essen durften, setzte ich das auch für die Mitarbeiter durch. Es gibt Sonderzahlungen für alle Mitarbeiter, wenn Titel geholt werden. So gibt es keinen Neid."