Hungrige Helden - Gewinner und Verlierer des Trainingslagers

Die Bayern, zurück aus der Wüste, wollen in Dubai den Grundstein dafür gelegt haben, endlich wieder die Tabellenführung zu übernehmen. Die AZ kennt die Gewinner und die Verlierer des Trainingslagers
von  Abendzeitung
Die Bayern haben in Dubai viel für ihr Selbstvertrauen getan.
Die Bayern haben in Dubai viel für ihr Selbstvertrauen getan. © dpa

DUBAI - Die Bayern, zurück aus der Wüste, wollen in Dubai den Grundstein dafür gelegt haben, endlich wieder die Tabellenführung zu übernehmen. Die AZ kennt die Gewinner und die Verlierer des Trainingslagers

Ab jetzt gilt’s. Seit 51 Spieltagen war der FC Bayern nicht mehr Tabellenführer. Ein Umstand, der nicht mehr allzu lang andauern soll. „Der Tag, an dem wir die Konkurrenz wieder von der Spitze grüßen werden, rückt näher“, glaubt Mario Gomez. Mit einem Sieg beim Rückrunden-Auftakt am Freitagabend in der Allianz Arena gegen Hoffenheim (20.30 Uhr, ARD live) können sie die Tabellenführung zumindest für eine Nacht wieder erobern.

In der letzten Woche in Dubai soll nicht nur der konditionelle Grundstein gelegt worden sein dafür, dass sie im Mai die 22. Meisterschale am Rathausbalkon präsentieren können. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Trainingslager. Die Spieler haben sehr hart gearbeitet, alle geben 100 Prozent, alle sind hungrig, die Stimmung ist sehr gut“, stellte Trainer Louis van Gaal fest. Ganz ungetrübt war die Bilanz des Trainingslagers freilich nicht. Die AZ stellt die Gewinner und Verlierer von Dubai vor:

DIE GEWINNER

Die Helden von Turin: Die Mannschaft, die im Dezember in Turin das Achtelfinalticket für die Champions League löste und damit auch van Gaals Job rettete, hat sich in das Herz des Trainers gespielt. Der Stamm steht. „Diese Spieler haben das Selbstvertrauen und haben gut trainiert", sagte van Gaal, „vielleicht können wir in der Rückrunde ein paar Wochen lang ununterbrochen mit der gleichen Mannschaft spielen.“ Einzig Arjen Robben und Franck Ribéry sollen, wenn die Gesundheit mitspielt, noch in die Mannschaft kommen.

Die Achse Butt - van Buyten - van Bommel: Keeper Jörg Butt, Abwehrchef Daniel van Buyten und Mittelfeldboss Mark van Bommel kommunizierten in Dubai sehr gut und lautstark miteinander, geben die Kommandos, stehen in der in der Team-Hierarchie ganz oben.

Der Mannschaftsgeist: Fast eine ganze Woche haben die Stars „alles zusammen gemacht, das hat uns gut getan“, wie van Buyten meinte. Die Mannschaft, die fast die ganze Vorrunde brauchte, um sich kennen zu lernen, scheint endlich zusammengefunden zu haben. Und vor allem verstehen sich die Spieler mit van Gaal und dem Trainerteam. Bayern scheint wieder eine Einheit zu sein.

David Alaba: Am Ball kann der 17-jährige Wiener, der das Fußballspielen in den Kleinfeldkäfigen der österreichischen Hauptstadt lernte, schon jetzt alles. In Dubai begeisterte er vor allem mit seinen Dribblings. Zur Belohnung darf er in der Rückrunde immer mit den Profis trainieren. Gut möglich, dass er auch bald mal in der Bundesliga auftaucht. „Wir haben, außer Ribéry und Robben, keine Dribbler in der Mannschaft", sagte van Gaal. Alaba könnte helfen.

DIE VERLIERER

Franck Ribéry: Die entzündeten und aufgebohrten Zehen des Franzosen waren das alles bestimmende Thema des Trainingslagers – sehr zum Leidwesen des Trainers. Ribéry konnte nur Lauftraining absolvieren, eine Übung, von der van Gaal wenig hält. „Laufen ist für Tiere", sagte er. Drei Wochen wird es wohl noch dauern, bis Ribéry wieder ins Geschehen eingreifen kann.

Miroslav Klose, Anatolij Timoschtschuk, Hamit Altintop: Die Edelreservisten der Vorrunde zeigten in Dubai, dass sie unbedingt in die Mannschaft wollen. Van Gaal registrierte den Trainingseifer sehr wohl. Allein, viel bringen wird das den Spielern zunächst mal nicht. Die drei werden auch den Beginn der Rückrunde dort erleben, wo sie das Ende der Vorrunde verbracht haben: auf der Bank.

Dubai: Die Trainingsbedingungen in Dubai gefielen van Gaal. Auch der Komfort des Mannschaftshotels und das Wetter sagten dem Coach zu. Trotzdem wird die sechste Dubai-Reise der Bayern vorerst die letzte bleiben. „Ich bin kein Freund davon, immer dasselbe zu machen“, sagte van Gaal. Eine Alternative hat er auch schon im Kopf: Katar. Wüste und Sonne gibt es da auch.

Filippo Cataldo

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