Hummels: "Nicht verkehrt, dass es noch länger dauert"
Mats Hummels kann Borussia Dortmunds Wembley-Pleite gegen den FC Bayern mittlerweile etwas Gutes abgewinnen: "Ich finde es schön, einer Sache noch ein bisschen länger hinterherlaufen zu müssen."
Dortmund - Nationalspieler Mats Hummels hat nach eigener Aussage kein Problem mehr damit, dass der BVB das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern verloren hat. Im Gegenteil: Er kann der Niederlage von Wembley (1:2) mittlerweile sogar etwas Positives abgewinnen.
"Wenn wir das Ding gewonnen hätten, wäre dieses kritische Gefühl, dass wir in unserem Leben alles schon erreicht hätten, eingetreten", sagte der Innenverteidiger in einem Interview mit dem Magazin "GQ".
"Es wäre beinahe zu krass gewesen, wenn wir das Champions-League-Finale auch noch gewonnen hätten. Dann wären alle Träume, die ich als Kind hatte, ein bisschen früh in Erfüllung gegangen. Deswegen ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, dass es noch ein bisschen dauert", sagte Hummels.
Die Pleite von Wembley habe ihn "nicht so sehr getroffen, wie ich zunächst dachte". Bayern habe seiner Meinung nach verdient gewonnen: "Sie haben es nicht weniger verdient als wir. Es war zwar schade, aber ich war nicht todtraurig, war nicht die nächsten zwei Wochen total enttäuscht. Dass ich nach Abpfiff ein wenig niedergeschlagen war, ist ja nachvollziehbar. Dennoch bin ich dem am nächsten Tag schon relativ entspannt gegenübergetreten."
Der 24-Jährige habe festgestellt, "dass dieser Weg dahin fast noch schöner ist, als das Spiel dann zu gewinnen. Du merkst, wie dein Traum sich verwirklicht, wie es wahr werden kann. Und da habe ich gemerkt, dass mir das mit der Meisterschaft, mit dem Pokalsieg und den tollen Auftritten auf Europas großer Bühne erst einmal bewusst werden muss."
"Und ganz ehrlich: Ich finde es schön, einer Sache noch ein bisschen länger hinterherlaufen zu müssen."