Hopp, der Bayern-Kumpel mit dem Privatjet

Hoffenheims Mäzen, Freund von Hoeneß und Beckenbauer, gönnt sich so manchen Luxus
Oliver Trust |
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Walldorf -  Keine Frage, der Mann könnte zum Mond fliegen, wenn er Lust darauf hätte. Geld für eine Rückfahrkarte wäre vorhanden. Oder er könnte sich eine einsame Insel kaufen und alleine am Traumstrand liegen. Dietmar Hopp reist aber lieber nach München, wie diesen Samstag zum Auswärtsspiel seines Klubs 1899 Hoffenheim bei den Bayern. Für den Milliardär, der die Wintermonate als Golftourist in Südfrankreich und Florida verbringt, ist der Trip aus gutem Grund so etwas wie der Höhepunkt der Saison. Der 70 Jahre alte Dietmar Hopp ist ein Freund der Bayern.

Alleine kommt Hopp aber nicht. Winfried Rothermel ist einer seiner dicksten Freunde. Rothermel ist der entscheidende Mann des „abcverlag” in Heidelberg. Auch Gerd Oswald, heute SAP-Boss, gehört zum engsten Kreis. Sie und andere sind mit dabei, wenn die Gruppe guter Freunde auf Fußball-Tour geht, mit Hopp als „Reiseleiter”.

Früher tuckerte man mit einem Kleinbus durch die Lande. Heute reist man komfortabler. Seit einiger Zeit lässt Hopp den „Jet” klar machen und fliegt die Kumpels im Privatjet durch die Gegend. Die Challenger 300 bringt den Hoffenheim-Mäzen ansonsten in einer knappen Stunde zu seinem rund 220 Millionen Euro teuren Golfreich in der Provence nahe der berühmten Parfümstadt Grasse. Am Samstag steuert er jedoch München an.

Der Mann, der seine Heimatregion im Rhein-Neckar-Raum mit Millionenspenden an Krankenhäuser und in die Jugendförderung steckt, macht keinen Hehl daraus, selbst ein großer Freund der Bayern in München zu sein. Seine Drähte zu Präsident Uli Hoeneß und zum Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge sind bestens. Mit Franz Beckenbauer spielt er leidenschaftlich gerne Golf. Insider sind sicher, der wohlhabende Mann aus dem badischen Kraichgau holt sich manchen Tipp bei den Münchnern und greift zur Not zum Telefon. Die Sympathie für die Bayern lässt sich Hopp von niemandem verbieten. Die 1.600-Quadratmeter-Praxis von Bayern-Team-Arzt Hans Wilhelm Müller-Wohlfahrt im Zentrum der Landeshauptstadt hat er als Investor mit rund zehn Millionen bezuschusst.

Weil man beiderseits ein gutes Verhältnis pflegt, wollte man den Sympathisanten mit am Verhandlungstisch haben, als es um Luiz Gustavo ging. Hopp hat größten Respekt vor der Leistung der Bayern-Führung und fühlt sich in deren Mitte pudelwohl. Oft genug sprach er von den Bayern als einer Art Kooperationspartner. Für den Gustavo-Wechsel belohnten die Bayern 1899 zu den 17 Millionen Euro mit dem Leihspieler David Alaba (vorerst bis Saisonende) und dem Verteidiger Edson Braafheid.

Während sich Ex-Trainer Ralf Rangnick gegen die Bayern-Nähe bis zuletzt zu wehren versuchte, bestimmt nach dessen Rauswurf Hopp wieder ohne Störversuche den Rhythmus in Hoffenheim. Ohne den Gesellschafter, der bis zu 240 Millionen Euro in die Entwicklung seines Heimatvereins steckte, passiert Hoffenheim nichts. Schon vor Monaten installierte Hopp einen Beirat bei 1899 in dem auch sein Sohn Daniel sitzt. Hopp holte sich die Macht und Kostenkontrolle zurück. In der Winterpause setzte er mit der Trennung von Rangnick ein weiteres Zeichen. Rangnick wollte in einen europäischen Wettbewerb, Hopp, „dass der Klub in ein paar Jahren von mir unabhängig ist”. Dass er 1899 nie „alleine lassen” wird hat er gleich dazu gesagt. Mit dem früheren 1860-Jugendleiter Ernst Tanner als Manager und dem Neuling Marco Pezzaiuoli als Cheftrainer hat Hopp zwei Leute verpflichtet, die seinen Vorgaben folgen. Anders als Rangnick werden sie ihn kaum provozieren und drohen, die Brocken hinzuwerfen. Es würde ihnen kaum gut bekommen. Dietmar Hopps Pläne stehen für die neue Saison fest, der Trip nach München in die Arena wird der Höhepunkt.

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