Hopfners erste Attacke: Watzke lügt!

Es gibt Ärger um ein Darlehen: Der designierte Präsident des FC Bayern erklärt, der BVB-Boss sage die „absolute Unwahrheit“. Watzke kontert: „Ich bleibe bei meiner Kernaussage“.
Patrick Strasser |
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München - Fast zehn Jahre ist die Angelegenheit her. Doch der Streit, der nun zwischen BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und dem designierten Bayern-Präsidenten Karl Hopfner entbrannt ist, dokumentiert, wie es wirklich um das Verhältnis der beiden Erzrivalen steht - und das kurz vor dem Duell in der Bundesliga am Samstag in der Allianz Arena (18.30 Uhr, Sky live). Und er zeigt auch: Hopfner gibt sich plötzlich ein neues Profil. Der 61-Jährige, der sich früher eher zurückhielt mit öffentlichen Aussagen und unscheinbar im Hintergrund die Finanzen ordnete, möchte am 2. Mai auf einer außerordentlichen Versammlung von den Bayern-Mitgliedern zum Präsidenten gewählt werden. Also springt er nun für Ex-Präsident Uli Hoeneß in die Bresche, der sich wegen seiner in Bälde anzutretenden Haftstrafe aktuell nicht zu solchen Themen äußert.

Und darum geht es: Ein Darlehen über insgesamt zwei Millionen Euro, das der FC Bayern (damals Manager Uli Hoeneß und Finanzvorstand Hopfner) den finanziell angeschlagenen Dortmundern gewährt hatten. Nach Anfrage des Ex-BVB-Geschäftsführers Michael Meier überwiesen die Bayern das Geld als Überbrückungskredit noch im selben Monat - im September 2004. Watzke, Borussias aktueller Geschäftsführer, behauptete in einem Interview vom 2. April, der BVB habe dafür acht Prozent Zinsen zahlen müssen - verbunden mit dem Seitenhieb auf Uli Hoeneß, er sei nicht "die Mutter Teresa" gewesen. Was nun Hoeneß-Nachfolger Hopfner nun veranlasste, in altbekannter Hoeneß-Manier via "Sport-Bild" zurückzuschlagen: "Um es sehr vorsichtig auszudrücken: Was Herr Watzke da behauptet hat, ist die absolute Unwahrheit."

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Laut Hopfner wurde im Rahmen der - verzögerten - Teilrückzahlung der Ursprungssumme von Meier fünf Prozent Zinsen vorgeschlagen. Also wurden 1,5 Millionen Euro als zinsloses Darlehen gewährt, die restlichen 500 000 Euro sollen beim Transfer von Torsten Frings zu den Bayern im Sommer 2004 verrechnet worden sein.

Wer hat gelogen? Wer hat Recht? War Hoeneß nun eine "Mutter Teresa"? Oder eher Watzke der "Baron Münchhausen" wie "Sport Bild" Hopfner fragte?

Der Bayern-Präsident antwortete darauf in bisher nie gekannter Schärfe: "Das wird ihm nicht gerecht. Eine Unwahrheit bleibt eine Unwahrheit. Den Baron von Münchhausen sehe ich da schon als eine andere Figur. Damit wäre Herrn Watzke ja noch geschmeichelt. Und das will ich in diesem Falle absolut vermeiden." Den Hoeneß-Teresa-Vergleich nannte Hopfner, der sich in seinen mehr als 30 Jahren Tätigkeit beim FC Bayern nie derart heftig mit einem anderen Vereinsboss gezofft hatte, "äußerst diskreditierend" und "beschämend".

Die Antwort auf den Hopfner-Vorwurf ließ nicht lange auf sich warten. Am Tag nach dem Aus im Viertelfinale der Champions League trotz des 2:0 gegen Real Madrid rechtfertigte sich Watzke gegenüber dem "kicker". Der BVB-Geschäftsführer: "Ich bleibe bei meiner Kernaussage, auf die Herr Hopfner nicht eingegangen ist. Der FC Bayern hat keinen Beitrag zur Rettung von Borussia Dortmund im Frühjahr 2005 geleistet. Wir haben dieses Darlehen, das damals wie von Zauberhand und sicher nicht von ungefähr an die Öffentlichkeit gelangte, sehr zeitnah restlos zurückgeführt. Die letzte Rate wurde am 6. Juni 2005 in meiner Amtszeit beglichen. Der Zinssatz war in der Tat niedriger als ich ihn irrtümlicherweise in einer spontanen Reaktion auf eine Frage angegeben habe. Ich kann ehrlich gesagt mit Blick auf unsere Geschichte und die Vita der handelnden Personen allerdings in keiner Weise erkennen, dass Borussia Dortmunds Verantwortliche - im Vergleich mit denen des FC Bayern München - ein Glaubwürdigkeitsdefizit aufweisen würden."

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