Hopfner: "Uli soll Kopf freikriegen und dann mitteilen, was passiert"

Bayern-Präsident Karl Hopfner will den Thron für seinen Vorgänger räumen. Im Nachwuchs lehnt er weitere Leihgeschäfte ab und will stattdessen "neue Müllers und Lahms" ausbilden.
Maximilian Koch |
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Der Präsident und sein (wahrscheinlicher) Nachfolger: Karl Hopfer (l.) und Uli Hoeneß.
dpa Der Präsident und sein (wahrscheinlicher) Nachfolger: Karl Hopfer (l.) und Uli Hoeneß.

München - Seit fast zwei Jahren ist Karl Hopfner jetzt Präsident des FC Bayern. Er hat in dieser Zeit viel Lob für sein Wirken bekommen, und auch wenn es am Anfang so wirkte, als ob man ihn doch eher von dieser Aufgabe überzeugen musste, schien er mehr und mehr Gefallen daran zu finden. Eine Sache hat sich trotzdem bis heute nicht geändert: Hopfner wird nicht um dieses Amt kämpfen, er wird es "selbstverständlich" seinem Vorgänger und wahrscheinlichem Nachfolger Uli Hoeneß zur Verfügung stellen. Das bestätigte Hopfner am Mittwoch einmal mehr.

"Es ist nach wie vor Stand der Dinge, dass ich ihm nicht im Weg stehen werde", sagte das Oberhaupt des Vereins bei der Eröffnung der Wanderausstellung "Verehrt – Verfolgt – Vergessen. Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern München" in Dachau. "Wenn die Gremien ihn vorschlagen und ihn zum Präsidenten küren wollen", fuhr Hopfner fort, ja dann, werde er Hoeneß "selbstverständlich" nicht daran hindern. Ähnlich hatte sich Hopfner schon häufiger geäußert, seitdem er am 2. Mai 2014 zum Präsidenten gewählt worden war.

Damit ist der Weg frei für eine Hoeneß-Rückkehr. Der Bayern-Patron, der am 29. Februar aus der Haft entlassen wird, kann also selbst entscheiden, ob er an die Spitze des Klubs zurückkehren will. Hopfner verriet, in den vergangenen Tagen mit Hoeneß gesprochen zu haben. Eine Entscheidung, wie es weitergeht, sei aber noch nicht gefallen. "Uli soll den Kopf mal freikriegen, soll mal durchschnaufen, soll sich mal erholen, mit seiner Familie darüber nachdenken, und dann wird er uns rechtzeitig mitteilen, was passiert", sagte Hopfner: "Da gibt es überhaupt keinen Dissens zwischen Uli und mir."

Hopfner äußerte sich auch zum Nachwuchsbereich der Bayern, Hoeneß’ aktuellem Wirkungsgebiet, das zuletzt heftig in die Kritik geraten war. Holger Badstuber etwa hatte den Junioren eine zu lasche Einstellung und Bequemlichkeit vorgeworfen. "Es gab da zuletzt vielleicht nicht die Top-Talente, die es schaffen, direkt in die Profimannschaft reinzukommen", sagte Hopfner.

Doch das sei beim FC Bayern eben "schwieriger als bei anderen Vereinen. Aber ich bin überzeugt, dass daran gearbeitet wird, dass durch unser Scouting wieder Talente kommen. Und ich glaube auch, dass unser neues Nachwuchsleistungszentrum ein gutes Argument ist für Spieler, zu sagen: Da will ich hin."

Entschieden sprach sich der Bayern-Präsident gegen die Möglichkeit aus, Junioren über Ausleihen an andere Vereine zu Top-Spielern zu formen. "Das kann nicht unser Business-Modell sein. Unser Modell muss sein, dass wir Spieler haben, die es schaffen, von der Zweiten Mannschaft oder von der Jugend direkt in die Erste Mannschaft reinzukommen. Da gibt es keine Abstriche, da kann man nicht sagen, wir bilden für die Bundesliga aus, damit wir unsere Spieler an andere Klubs weitergeben. Nein, wir bilden für uns aus, so soll es auch bleiben." Erst in der Winterpause allerdings hatten die beiden Nachwuchsspieler Sinan Kurt (Hertha BSC) und Gianluca Gaudino (St. Gallen) den Klub verlassen.

Hoeneß sowie Sportvorstand Matthias Sammer und Wolfgang Dremmler, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, würden nun daran arbeiten, dass das nicht mehr so oft vorkommt: "Die versuchen, dass wir irgendwann wieder Müllers, Badstubers, Lahms und Schweinsteigers bekommen", sagte Hopfner.

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