Hoeneß: "Wir steigern uns noch"
Wie der Bayern-Manager den Start in die Champions League, das 3:0 bei Maccabi Haifa, beurteilt, warum er die Auswechslung von Ribéry gut fand.
Bayern hat sich bei Maccabi Haifa lange schwer getan, aber letztlich mit dem 3:0 einen guten Start in die Champions League gefeiert. Sind Sie zufrieden, Herr Hoeneß?
ULI HOENESS: Ja, wir können sehr zufrieden sein. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, obwohl Maccabi lange viel besser gespielt hat als es das Ergebnis aussagt. Das war ein Auftakt nach Maß, wir haben eine hervorragende Ausgangsposition. Aber wir müssen gegen Juventus Turin im nächsten Spiel sicher noch etwas drauflegen. Doch ich bin sicher: It's more to come, wir steigern uns noch.
Was gab letztlich den Ausschlag für den Erfolg?
Haifa ist bei dieser Hitze Opfer des eigenen Tempos geworden, die hatten am Ende nicht mehr die Kraft. Das Tempo war mörderisch – für beide Mannschaften. Aber wir sind in der Lage, 90 Minuten Vollgas zu spielen und zu warten, bis der andere müde ist. Das war gegen Wolfsburg so, in Dortmund und auch jetzt gegen Haifa haben wir das wieder geschafft. Unsere Qualität war entscheidend.
Franck Ribery spielte erstmals in dieser Saison von Beginn an, aber schwach. Warum?
Unser Trainer Louis van Gaal hatte vollkommen recht: Franck ist noch nicht in der Lage, 90 Minuten durchzuspielen. Zudem hatte er eine schwere Erkältung, sein Einsatz war deshalb lange Zeit fraglich. Es war deshalb sehr klug von Louis, ihn rauszunehmen, weil es sonst zu viel geworden wäre. Und es war doppelt klug, auch Arjen Robben auszuwechseln, sonst wäre es vielleicht fatal geworden.
Für Ribery kam Mario Gomez. Waren Sie überrascht, dass der Nationalstürmer zunächst nur auf der Bank saß?
Ich fange nicht an, Personalpolitik zu betreiben. Das ist Sache des Trainers. Aber die Wechsel sind bei dem Kader klug, er muss ja alle Spieler bei Laune halten.
Der erst 20 Jahre alte Stürmer Thomas Müller hat wie beim 5:1 in Dortmund zweimal getroffen. Was halten Sie von ihm?
Er hat eine sehr gute Schusstechnik, fackelt nicht lange, hat ein tolles Auge für die Situation. Aber ich werde ihn nicht zu hoch loben, das hat man schon bei Michael Rensing und Toni Kroos gemacht – und wo sind die jetzt?