Hoeneß und van Gaal: Wie lange geht das noch gut?

Bereits seit Herbst 2009 rangeln die Bosse, allen voran Uli hoeneß, und der niederländische Coach um Kompetenzen, Kader und Kompromisse
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Bereits seit Herbst 2009 rangeln die Bosse, allen voran Uli hoeneß, und der niederländische Coach um Kompetenzen, Kader und Kompromisse

MÜNCHEN Als Louis van Gaal im Mai 2009 verpflichtet wurde, Freude man sich diebisch, nun als Antwort auf den Trainerpraktikanten Jürgen Klinsmann „einen absoluten Fußballfachmann“ im Sinne von Interimscoach Jupp Heynckes verpflichtet zu haben.

Doch schon im ersten Herbst seines Engagements wurde van Gaal angezählt. Es lief ähnlich schlecht wie in dieser Saison, als Uli Hoeneß, damals noch Manager, konstatierte: „Louis van Gaal ist der Meinung, dass er alles selbst regeln muss.“ Also lieferte er Hilfestellung, damit sich van Gaal (Hoeneß damals: „Ein selbstbewusster Mann, der sehr dominant auftritt. Das ist nicht jedermanns Sache. Er ist ein Trainer, der vom Auftreten her Erfolg haben muss.“) besser orientieren könne.

Van Gaal schaffte die Wende, holte das Double 2010, beinahe sogar die Champions League und machte die Show. Der Mai diesen Jahres, das waren die Tage des „Feierbiests“ (van Gaal über van Gaal), er hielt launige Reden („Ein Kuss an alle Muttis“) und schwang seine Wade über den Balkon des Rathauses. Zu viel der Alberei? Zu viel One-Man-Show? Hoeneß soll es nicht gefallen haben, wie sich van Gaal inszenierte. Den Fans gefiel der lockere Coach, die Bosse applaudierten leicht verkniffen.

Sie wussten wohl, was der Erfolg und die Beliebtheit mit sich bringen würden. Auf dem Bankett des Mannschaftshotels in Madrid gegen ein Uhr hielt van Gaal eine Gegenrede auf die von Klubchef Rummenigge, er widersprach den Träumen von einem erneuten Finaleinzug.

Im Sommer gab es Differenzen über die Transferlinie. Van Gaal wollte lediglich Spieler abgeben, den Kader verkleinern. Die Bosse sehnten sich nach einem Außenverteidiger, wollten Geld bereit stellen, der Trainer blieb stur bei seiner Linie. Und nutzte manchen Auftritt, die versammelte Kompetenz-Kompetenz zu belehren. Etwa, als er seine Biografie nach dem 0:2 in Dortmund bestens gelaunt präsentierte. Er drückte Rummenigge den Wälzer in die Hand, deutete auf den Band „Vision“ und sagte: „Für Sie ist das auch wichtig zu lesen.“

Nach der Hoeneß-Antwort von Sonntag stellt sich die Frage. Wie lange geht das noch gut mit van Gaal und den Bayern?

Patrick Strasser

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