Hoeneß schwärmt von Mané, Brazzo und der Bundesliga
München - Am kommenden Montag hat Uli Hoeneß einen sehr wichtigen Termin.
Der Aufsichtsrat des FC Bayern tagt - und es gibt eine entscheidende Personalie zu besprechen: Hasan Salihamidzic, Bayerns Sportvorstand, soll einen neuen Vertrag bekommen. Das aktuelle Arbeitspapier des Sportvorstands läuft 2023 aus.

Nach AZ-Informationen ist eine Salihamidzic-Verlängerung fest eingeplant und nur noch Formsache. Brazzo bleibt. Die logische Folge einer echten Entwicklung: Salihamidzic hat in diesem Transfersommer große Erfolge erzielt, der größte ist zweifellos er: Sadio Mané.
Hoeneß lobt Salihamidzic für Mané-Verpflichtung: "Ein Meisterwerk"
Auch Uli Hoeneß schwärmt vom neuen Superstar und Salihamidzics Coup. "Als Hasan den Transfer im Aufsichtsrat erwähnt hat, habe ich gesagt: "Wenn wir den kriegen, könnt ihr ihn ohne unsere Erlaubnis kaufen", verriet der Ehrenpräsident in der "Sport Bild": "Dass der Hasan das geschafft hat, ist ein Meisterwerk."
Als Begründung schob Hoeneß nach: "Mané trinkt keinen Alkohol, sein ganzes Leben besteht aus Fußball. Das ist ein Traum für die Mannschaft und für unsere Außendarstellung." Na dann: Prost!
Bayern hatte den 30 Jahre alten Senegalesen vor dieser Saison verpflichtet. Dem Vernehmen nach zahlen die Münchner bis zu 41 Millionen Euro - inklusive Boni - an den FC Liverpool. In seinen ersten drei Bundesligaspielen erzielte Mané drei Treffer und durfte bereits nach dem 6:1 zum Liga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt auf dem Zaun bei den Ultras feiern.
"Als ich das Bild von Sadio Mané mit dem Megafon sah, konnte ich es nicht glauben. Wie meine Freunde von der Schickeria damit umgehen, ob sie die Nähe der Spieler zulassen, da bin ich gespannt", sagte Aufsichtsratsmitglied Hoeneß, für den Mané "der Hammer" ist.
Die Mané-Verpflichtung sieht Hoeneß auch als Bestätigung für Sportvorstand Salihamidzic, dessen Arbeit in der Öffentlichkeit stets kritisch beäugt wird. "Ich stand immer hundertprozentig hinter ihm, in guten wie in schlechten Zeiten", sagte Hoeneß: "Alle im Vorstand haben sich in den letzten Monaten stark entwickelt."
Hoeneß: "Dass es bei uns menschlich zugeht, weiß mittlerweile ganz Europa"
Der langjährige Präsident betonte, dass seiner Ansicht nach die Münchner ein "familiärer Klub" seien, in dem es "menschlich" zugeht. "Mit Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic hat es eine Zeit lang gedauert, doch jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass auch bei den beiden Bayern kein Söldnerverein ist, wo die Spieler nur des Geldes wegen spielen."
Genau das würde dabei helfen, Stars nach München zu locken. "Die Spieler unterhalten sich", erklärte Bayerns Ehrenpräsident: "Matthijs de Ligt hat mit Arjen Robben und Sören Lerby gesprochen, ehe er von Juventus zu uns kam. Ein Sadio Mané weiß, wie der FC Bayern tickt. Die Franzosen unterhalten sich untereinander. Als wir Franck Ribéry holten, sagte ich Bixente Lizarazu und Willy Sagnol, die sollten ihn mal anrufen. Dass wir ein familiärer Klub sind, dass es bei uns menschlich zugeht, weiß mittlerweile ganz Europa."
Hoeneß: "Der sportliche Vorteil der Premier League ist mit fremdem Geld erkauft"
Apropos Geld: Hoeneß äußerte sich auch noch zur englischen Premier League, die er nicht stärker sieht als die Bundesliga. "Die sind nicht besser als wir, die haben nur mehr Geld zur Verfügung", sagte der Ehrenpräsident: "Der sportliche Vorteil der Premier League ist mit fremdem Geld erkauft. Unser großer Vorteil ist die Unabhängigkeit von Oligarchen, von ganzen Staaten. Das wird sich mittelfristig irgendwann zugunsten der Bundesliga auswirken."
Hoeneß erklärte übrigens auch, dass er seinen Rücktritt als Präsident 2019 als richtig erachtet: "Ich hatte das Gefühl, wenn du jetzt noch mal drei Jahre weitermachst, steht Herbert Hainer (Präsident, Anm. d. Red.) nicht mehr zur Verfügung, weil er sich dann zu alt fühlt. Und Oliver Kahn hätte sich auch anders orientiert."
Hainer wird sich auf der Jahreshauptversammlung am 15. Oktober zur Wiederwahl stellen. Es deutet sich nach den Katar-Protesten im Vorjahr ein spannender Abend an.