Hoeneß: „Schalkes Neuer läuft uns nicht davon“

MÜNCHEN - Die Bayern setzen, so verriet Präsident Uli Hoeneß, auch in der nächsten Saison auf die derzeitige Nummer eins, Jörg Butt. Gegen Michael Rensing erhebt Hoeneß schwere Vorwürfe.
Der FC Bayern München hat das Werben um Schalkes Torwart Manuel Neuer vorerst eingestellt, sieht aber gute Chancen auf eine spätere Verpflichtung des Fußball-Nationalspielers. „Unser Plan für die kommende Saison ist eindeutig, Jörg Butt als Nummer eins zu behalten“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Donnerstagabend bei der Interview-Reihe „Nachgefragt“ am Freiburger Rotteck-Gymnasium. „Eines ist klar: Neuer läuft uns nicht davon. Außerdem hat er eine Freundin in München, das passt ganz gut.“ Zudem hofft der deutsche Rekordmeister weiter auf den Verbleib von Mittelfeld-Star Franck Ribéry.
„Wir haben versucht, Manuel Neuer aus Schalke zu bekommen. Da gibt es im Moment aber keinerlei Bereitschaft, mit uns Vertragsgespräche führen zu wollen“, sagte Hoeneß. „Das haben wir so akzeptiert.“ Auf längere Sicht sieht der aktuelle Bundesliga-Zweite aber gute Chancen für eine Verpflichtung des 23-Jährigen.
Die Zeit für den lange als Nachfolger von Torwart-„Titan“ Oliver Kahn gehandelten Michael Rensing, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, scheint vorbei. „Ich glaube, für ihn ist es besser, einen Neuanfang zu machen“ erklärte Hoeneß und ging mit dem 25-Jährigen hart ins Gericht. „Als klar war, dass er die Nummer eins ist, hätte ich erwartet, dass er sich den Arsch aufreißt, dass er im Urlaub trainiert wie ein Geisteskranker. Das war alles nicht der Fall. Er kam in einem katastrophalen Zustand zum Training.“
Dagegen hält der Weltmeister von 1974 eine längere Zusammenarbeit mit den beiden Superstars Franck Ribéry und Arjen Robben für möglich. Bei Ribéry sei der FC Bayern inzwischen wieder in einer guten Position. „Letztes Jahr wollte er eigentlich weg. Da hat es ziemlichen Ärger mit Jürgen Klinsmann gegeben. Ich bin ziemlich sicher, dass er mit Real Madrid einig war“, erzählte Hoeneß. Jetzt aber seien der Verein und der französische Nationalspieler „ganz klar miteinander“. Der Franzose sei zu ihm gekommen und habe gesagt: Wenn ihm der FC Bayern bis Ende März, Mitte April das Gefühl gebe, dass er mit dem Club in absehbarerer Zeit auch mal die Champions-League gewinnen könne, dann würde man eine Lösung finden, dass er bleibe.
Im Fall von Robben glaubt Hoeneß, dass der niederländische Nationalspieler nach seiner schweren Zeit beim FC Chelsea und bei Real Madrid das gute Klima beim FC Bayern zu schätzen weiß. „Ich habe hundertprozentig das Gefühl, dass Arjen seinen Vierjahres-Vertrag erfüllt und weitere Jahre bei uns bleibt. Der ist kuriert für alle Zeiten“, sagte der 58-Jährige.