Hoeneß: "... nur schwimmen muss er selber"

Bayern-Präsident Uli Hoeneß über seinen Nachfolger Christian Nerlinger, Tonis Zoff mit van Gaal - und die hübschen Frauen vor ihm auf der Tribüne.
von  Abendzeitung
Seit Ende November ist Uli Hoeneß, 57, Bayern-Präsident. Und nun wurde er erstmals Großvater.
Seit Ende November ist Uli Hoeneß, 57, Bayern-Präsident. Und nun wurde er erstmals Großvater. © dpa

MÜNCHEN - Bayern-Präsident Uli Hoeneß über seinen Nachfolger Christian Nerlinger, Tonis Zoff mit van Gaal - und die hübschen Frauen vor ihm auf der Tribüne.

Seine Bayern hatten ja am Freitag schon 2:1 gegen Gladbach gewonnen. So konnte Präsident Uli Hoeneß am Samstag bei "Liga Total" locker plaudern. Hoeneß über:

...die Veränderung im Fußball der letzten 30 Jahre in seiner Funktion als Manager:

„Erstens, das Zuschauerinteresse: Wir haben einen Zuschauerschnitt von 42 000 in der gesamten Bundesliga. Früher in der großen Zeit der 70er Jahren, als wir dreimal hintereinander den Europapokal der Landesmeister gewonnen haben, hatten wir beim FC Bayern einen Durchschnitt von 30.000. Und jetzt sind wir immer ausverkauft; auch in Dortmund immer fast 70 bis 80 000 Zuschauer. Dann haben wir viel schönere Stadien mit entsprechender Infrastruktur. Und das Medieninteresse. Das gesamte Interesse der gesamten Bevölkerung am Fußball hat sich extrem verändert. Fußball war früher eher ein Arbeitersport, der von den anderen Leuten eher mit einem Nasenrümpfen beobachtet wurde. Und heutzutage - ich sehe das erst jetzt richtig, wenn ich oben auf der Tribüne sitze, was auch so an hübschen Frauen direkt vor uns in der Business-Class sitzt - ist es unglaublich! Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Frau ihrem Freund sagt, wir gehen heute ins Stadion und nicht umgekehrt.

… Sportdirektor Christian Nerlinger:

„Er hat jetzt die Chance, in den nächsten Jahren hineinzuwachsen. Er hat mit Karl-Heinz Rummenigge einen Vorstandvorsitzenden und Karl Hopfner einen Helfer, die ihm zu Seite stehen und auch ich bin jederzeit zur Stelle – nur schwimmen muss er selber.“

... die Vakanz des Marketing-Nachfolgers:

„Wir wollen das in aller Ruhe entscheiden. Vor allen Dingen will ich das vom neuen Aufsichtsrat entscheiden lassen. Der neue Aufsichtsrat, der demnächst festgelegt wird, muss entscheiden, wie die Zukunft aussieht – und das wollen wir nicht unter Druck machen. Auch weil die wichtigen Entscheidungen -Hauptsponsor und die Beteiligung der Audi AG- ja noch in meiner Amtszeit durchgezogen worden sind, das heißt, ein neuer Mann hat relativ viel Zeit sich einzuarbeiten und steht nicht unter Zeitdruck. Unser Ziel ist, bis 30. Juni, zum Ende des Geschäftsjahres, den Mann zu präsentieren.“

... das kritische Interview von Philip Lahm:

„Grundsätzlich haben wir bei Jahreshauptversammlung alle gesagt, dass wir sicherlich Fehler gemacht haben in den letzten Jahren und auch bereit sind, diese einzugestehen und jederzeit bereit sind zu diskutieren. Philip hat aber den Fehler gemacht, bis dahin, bis das Interview in der SZ erschienen ist, dass er nicht einmal bei uns war. Sein Berater hatte ja lanciert, dass das Interview quasi ein Hilferuf sei - obwohl er ganz genau weiß, dass das nicht so war.“

…die Philosophie des FC Bayern:

„Wenn jemand eine klare Idee hat, finde ich das toll. Die Festlegung auf ein starres System ist allerdings totaler Schwachsinn – weil sie dann nie einen Trainer wie van Gaal bekommen würden. Franz Beckenbauer hat es gesagt: Eine große Mannschaft muss heute in der Lage sein, verschiedene System zu spielen. Aber nochmals: Wenn ein Lahm oder ein anderer eine Idee hat, soll er zum Vorstand kommen, dann wird diskutiert und wenn er dann das Gefühl hat, es wird nichts verändert, kann er immer noch an die Öffentlichkeit gehen.“

…einen möglichen Verkauf von Luca Toni in der Winterpause:

„Dazu müsste er ja zu uns kommen und uns darum bitten, das hat er bisher nicht getan Im Moment hat sich das ziemlich beruhigt und es gibt auch eine gewisse Annäherung zwischen Trainer und Spieler."

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