Hoeneß nicht im Stadion - Sammer: "Sein Geist ist da"

Der verurteilte Ex-Präsident verzichtet auf einen Besuch des Leverkusen-Heimspiels. Sportvorstand Sammer: "Bayern ist sein Lebenswerk. Wir stehen alle in der Verantwortung."
von  Patrick Strasser

München - Uli Hoeneß hat verzichtet, er blieb zuhause. Das erste Bayern-Heimspiel seit Urzeiten, das der 62-Jährige verpasst. Freiwillig.

Sein Platz in der Allianz Arena auf der Vip-Tribüne blieb leer. Muss ein komisches Gefühl für Karl-Heinz Rummenigge, den Vorstandsvorsitzenden, und Karl Hopfer, den designierten Präsidenten, gewesen sein beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen. Im Stadion war es ruhig in Sachen Hoeneß, keine Sprechchöre, vereinzelte Sympathie-Plakate wie "Danke Uli, bis bald!" Und: "Wir stehen zu dir! Immer einer von uns! Danke Uli!" Als die Leverkusener Fans zaghfat singen: "Hoeneß in den Knast", pfeifen Bayern-Fans. Aber auch nicht zu laut und verärgert. 

Vor Anpfiff der  Partie sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer bei Sky über die Lücke, die Hoeneß nun hinterlässt: „Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Seinen Rücktritt habe ich voller Respekt aufgenommen. Bayern ist sein Lebenswerk. Wir stehen alle in der Verantwortung. Wir können ihm versprechen, dass wir das ehrlich, korrekt und geschlossen miteinander weiterführen. Ich glaube, der Geist bleibt da. Uli Hoeneß ist neben dem, das er ein stringenter und erfolgsorientierter Mann war, sehr menschlich. Und das wissen die Spieler. Deswegen sind wir ihm auch sehr verbunden. Man hat eindeutig rausgehört, dass wir von der Führung und die Spieler ihm wünschen - in der Situation darf man auch seine Familie nicht vergessen - dass sie für sich den Alltag bewältigen. Dann wird er auch stolz sein auf uns und das wollen wir ihm vermitteln.“

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