Hoeneß mahnt zur Ruhe

Nach der Liga-Pleite in Hamburg soll für die Bayern in der Champions League am Mittwoch gegen Juventus Turin wieder ein Erfolgserlebnis her.
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Bayern-Manager Uli Hoeneß findet, dass die Misere bei 1860 hausgemacht sei.
dpa Bayern-Manager Uli Hoeneß findet, dass die Misere bei 1860 hausgemacht sei.

MÜNCHEN - Nach der Liga-Pleite in Hamburg soll für die Bayern in der Champions League am Mittwoch gegen Juventus Turin wieder ein Erfolgserlebnis her.

Nach dem erneuten Rückschlag in der Bundesliga will sich der FC Bayern wenigstens in der Champions League schadlos halten. Während der deutsche Rekordmeister in der Liga seit 500 Tagen nicht mehr Erster war, will er am Mittwoch (20.45 Uhr/live bei Sat.1 und Sky) im Gipfeltreffen gegen Juventus Turin wenigstens in der Königsklasse Platz eins der Gruppe A verteidigen und einen wichtigen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.

Entsprechend wollte sich Trainer Louis van Gaal gar nicht mehr lange mit dem 0:1 im Bundesliga-Spitzenspiel beim Hamburger SV aufhalten. Schlecht gelaunt richtete er vielmehr den Blick nach vorne. „Jetzt geht es weiter. Meine Aufgabe ist es, jede Partie zu gewinnen“, sagte der knorrige Niederländer vor dem Prestige-Duell mit der wiedererstarkten „alten Dame“ aus Turin.

„Der Klub erlebt im Moment eine Wiedergeburt. Seit dem Zwangsabstieg 2006 hat sich bei Juventus sehr viel getan“, lobte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Italiener, die die Generalprobe für München allerdings auch verpatzten (1:1 gegen Bologna).

Doch allzu sehr wollten sich die Bayern ohnehin nicht mit Juve und dem „ersten internationalen Gradmesser“ (Rummenigge) beschäftigen – zu groß sind im Moment die eigenen Probleme. Noch immer ist van Gaal auf der Suche nach Form und Formation und spricht deshalb seit Wochen von einem andauernden „Entwicklungsprozess“.

Während der 57-Jährige in der Offensive ein Luxus-Problem hat, gibt es in der Abwehr insbesondere auf den Außenbahnen ein echtes Problem. Am Samstag durfte sich der Brasilianer Breno, eigentlich Innenverteidiger, auf der rechten Seite versuchen. Nationalspieler Philipp Lahm wechselte dafür wieder auf links.

Doch Breno blieb einmal mehr den Beweis seiner angeblichen Klasse, die ihm von Rummenigge und von Manager Uli Hoeneß immer wieder attestiert wird, schuldig. Auch die von van Gaal verpflichteten Daniel Pranjic und Edson Braafheid konnten die Erwartungen bisher nicht erfüllen.

Lediglich auf Innenverteidiger Daniel van Buyten ist bisher Verlass. Talent Holger Badstuber agiert im Abwehrzentrum solide, international hat er aber keinerlei Erfahrung. Am Mittwoch steht für ihn gegen die starke Juve-Offensive mit Vicenzo Iaquinta, David Trezeguet und dem Ex-Bremer Diego deshalb die erste echte Bewährungsprobe an. Nach dem Verkauf von Lucio zu Inter Mailand bliebe nur noch Martin Demichelis – doch der Argentinier ist seit Wochen verletzt.

Im Angriff dagegen hat van Gaal die Qual der Wahl. Das Sturmduo der deutschen Nationalmannschaft mit dem formschwachen Mario Gomez und Miroslav Klose fand sich zuletzt meist auf der Bank wieder, Luca Toni musste in der „Zweiten“ Spielpraxis in der 3. Liga sammeln. Dafür standen Ivica Olic und der junge Thomas Müller im Fokus. Da der Bayern-Coach auf ein System mit drei Angreifern inklusive der beiden „Außen“ Franck Ribery und Arjen Robben setzt, bleibt auch gegen Juve im Zentrum nur Platz für einen Stürmerstar.

Für Hoeneß ist dies aber nur „ein Luxusproblem“. Unruhe befürchtet er nur dann, „wenn der eine oder andere eine unbedachte Äußerung macht“.

Doch trotz der vielen Problemfelder und der unbefriedigenden Tabellensituation – am Dienstag sind die Bayern exakt seit 500 Tagen nicht mehr Spitzenreiter der Bundesliga gewesen, zuletzt war dies am 17. Mai 2008 unter Ottmar Hitzfeld der Fall – waren Spieler und Verantwortliche auch vor dem Juve-Spiel um Gelassenheit bemüht. Hoeneß sieht das Münchner Starensemble trotz sechs Punkten Rückstand auf Hamburg „grundsätzlich auf einem guten Weg. Ich glaube, dass wir allen Grund haben, ruhig zu bleiben. Erst wenn wir am Ende nicht ganz oben stehen, haben wir vielleicht ein Problem“.

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