Hoeneß macht Bayern besenrein

2009 soll endgültig Schluss sein. Wie Manager Uli Hoeneß den FC Bayern in zwei Jahren übergeben will. »Leute killen? Ohne mich!«, sagt er und spricht im Interview über Moral, satte Stars und Mindestlohn.
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Mit Leib und Seele Bayern-Manager: Uli Hoeneß
dpa Mit Leib und Seele Bayern-Manager: Uli Hoeneß

2009 soll endgültig Schluss sein. Wie Manager Uli Hoeneß den FC Bayern in zwei Jahren übergeben will. »Leute killen? Ohne mich!«, sagt er und spricht im Interview über Moral, satte Stars und Mindestlohn.

Zwei Jahre will Uli Hoeneß noch weitermachen. Zwei Jahre sollen noch dazukommen zu seinen mittlerweile 29 als Manager des FC Bayern. Dann, so sein Plan, wird er Aufsichtsratschef des Klubs werden. Hoeneß bereitet sein Vermächtnis als Manager vor. Der „Zeit“ hat er davon in einem Interview erzählt. Hoeneß spricht dort über:

Moral im Fußballgeschäft:

"Wenn ich auch so ein Zyniker sein muss, der die Leute killen muss, um Erfolg zu haben oder um persönlich gut auszusehen, dann sage ich: Ohne mich. Es wird niemals den Uli Hoeneß geben, vor dem die Menschen im Verein Angst haben, der gehasst wird dafür, dass er jedes Jahr vier, fünf rausschmeißt, um fünf Neue zu holen.“

den FC Bayern im internationalen Vergleich:

„Wir alle im Verein müssen ein wenig umstellen, wollen wir nicht ewig der SC Freiburg der Champions League bleiben: gemütlich sympathisch – aber international eher zufällig erfolgreich.“

Extrawürste für Stars:

„Nehmen wir Luca Toni: Der kam ursprünglich aus keinem anderen Grund zum FC Bayern als wegen der Kohle. [...] Wir haben seinen gesamten Freundeskreis eingeladen und und eine Woche lang aufs Opulenteste in München bewirtet. Davon spricht er heute noch. [...] Oder Franck Ribéry. Hier erfährt er zum ersten Mal in seiner Karriere von seinem Arbeitgeber echte Fürsorge. Wo auch immer wir hinreisen, sorgen wir zum Beispiel dafür, dass er geschächtetes Fleisch bekommt.“

satte Jungstars:

Unsere Neuverpflichtungen haben schon in der Vorrunde mehr getan für die Fans und den Verein als andere, die in jungen Jahren vielleicht zu früh gefeiert wurden. Die Jungen, die noch dabei sind, wissen, dass sie in dieser Saison auf Bewährung spielen. Das nenne ich auch soziale Verantwortung. Ich warne die Spieler nicht einmal, sondern zehnmal. Wenn dann immer noch nichts kommt, trennen wir uns. Ganz unsentimental.“

seinen Abschied bei Bayern:

„Seien Sie sicher: Ich werde in ein paar Jahren diesen Verein besenrein übergeben. Ganz sicher finanziell, aller Voraussicht nach auch sportlich. Vollkommen erfüllt ist dieses Lebenswerk allerdings erst, wenn ich ihn auch moralisch besenrein übergebe.“

Finanzinvestoren im Fußball:

„Sollten die Gremien das Engagement eines Finanzinvestors gegen meine Stimme und meine Überzeugung beschließen, werde ich natürlich einen solchen Beschluss umsetzen. Und am nächsten Tag zurücktreten.“

Mindestlohn:

„Ich bin ganz klar für einen Mindestlohn. In meiner Wurstfabrik habe ich ihn längst eingeführt. Und zwar 7,50 Euro.“

seinen Sitzplatz im Stadion in der kommenden Saison:

„Das kann ich noch nicht sagen, das werde ich noch mit Jürgen Klinsmann besprechen.“

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