Hoeneß: "Fünfte Amtszeit für Blatter? Gott bewahre!"
Bayerns Präsident greift Fifa-Boss Blatter an – und schont auch Zwanziger und Beckenbauer nicht
MÜNCHENUli Hoeneß ist ein Freund klarer Worte. Und wenn der Bayern-Präsident mal so richtig Fahrt aufgenommen hat, dann ist er – auch als Abteilung Attacke bekannt – nicht zu stoppen. Jetzt war mal wieder Zeit für einen Rundumschlag. Diesmal waren Fifa-Boss Sepp Blatter, Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer und Ex-DFB-Chef Theo Zwanziger dran.
Hoeneß in Bezug auf Blatters Amtszeit:
Blatters Amtszeit sagte Hoeneß beim Jahrestreffen der Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche”, dass schon oft „aus größten Freunden die größten Feinde geworden seien. Wenn man keinen Dreck am Stecken hat, passiert so etwas nicht”. Blatter hatte von der Journalistenvereinigung zuvor den Negativpreis „Verschlossene Auster” erhalten – für seine „Medienarbeit”.
Zu den angeblichen Ambitionen des Schweizers auf einen Nobelpreis sagte er: „Wenn der den Friedens-Nobelpreis bekommt, werde ich Generaldirektor der Metropolitan Opera in New York.” Und zu einer fünften Amtszeit des jetzt 76-jährigen Blatter ab 2015: „Gott bewahre!”
Hoeneß über die Rolle von Theo Zwanziger bei der Fifa
Kritisch beurteilt der Bayern-Präsident die Rolle von Fifa-Exekutivmitglied Zwanziger. Dieser habe zwar „hehre Absichten, aber er hat nicht mehr den DFB hinter sich, deshalb fehlt ihm die Macht”. Zwanziger habe keine Chance, „die haben ihn umgarnt, und er lässt sich beschmusen”. Ob der 66-Jährige eine „lame duck” (lahme Ente, d.Red.), also ein Mann mit schwindendem Einfluss, sei, verneinte Hoeneß zwar, meinte aber: „Aber für ihn ist es ja schon ein Problem, lame duck zu übersetzen, weil er kein Englisch kann.”
Hoeneß zur Rolle Beckenbauers
Über die Rolle Beckenbauers, Hoeneß’ Vorgänger als Bayern-Präsident und Zwanzigers Vorgänger im Exekutivkomitee der Fifa, sagte Hoeneß: „Der Franz wird einiges wissen, aber er ist noch in der Muschel.” In Blatters Auster?