Hoeneß blickt zurück: Dieser Moment hat ihn "umgehauen"

Uli Hoeneß spricht in einem Interview über seine Gefängnisstrafe: Er dachte nicht, dass er nochmal zum FC Bayern zurückkehren wird. Der Präsident äußert sich auch über seine Nachfolge und den Umbruch in der Führungsetage.
von  AZ
Jahreshauptversammlung 2013: Uli Hoeneß ist bei seiner Verabschiedung den Tränen nahe.
Jahreshauptversammlung 2013: Uli Hoeneß ist bei seiner Verabschiedung den Tränen nahe. © firo/Augenklick

München - Freunde und Familie, vor allem aber "die Liebe der Fans" haben ihm geholfen, nach seiner Gefängnisstrafe wieder zum FC Bayern zurückzukehren, sagt Uli Hoeneß im Video-Interview im "FCBB-Magazin". Dass er überhaupt wieder in die Gesellschaft aufgenommen werden würde, hätte sich der 66-Jährige nicht vorstellen können. "Viele gute Freunde sagen, das ist ganz selten, dass jemand das wieder schafft", so der Präsident des FC Bayern weiter.

So kam es zum legendären "Das war's noch nicht!"

Über das Gefühlschaos vor und während der Mitgliederversammlung 2014, bei der er sich eigentlich "nur verabschieden" wollte, sagt er: "Da wusste ich nicht, gehe ich da (zur Jahreshauptversammlung, d. Red.) hin? Vielleicht pfeifen da ein paar oder sagen, mit dem wollen wir nichts mehr zu tun haben", erklärt er. "Und ich komm da rein und 3.000 Menschen stehen auf und klatschen minutenlang. Es hat mich umgehauen!" Kurz darauf folgte der mittlerweile legendäre Hoeneß-Satz "Das war's noch nicht!". "Eine Stunde vorher hätte ich gesagt 'Das war's!'"

Mit einer solchen Begeisterung habe Hoeneß nicht gerechnet, später kandidierte er wieder für die Wahl des Präsidenten und wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt.

Jahreshauptversammlung 2013: Uli Hoeneß ist bei seiner Verabschiedung den Tränen nahe.
Jahreshauptversammlung 2013: Uli Hoeneß ist bei seiner Verabschiedung den Tränen nahe. © firo/Augenklick

Hoeneß-Erbe: "Je eher, desto besser"

Doch für immer will Hoeneß das Amt nicht bekleiden. Das sagte er schon Anfang November bei einer öffentlichen Veranstaltung: "Ich mache diesen Job noch zwei, drei Jahre und will meinem Nachfolger eine volle Kasse übergeben." Im Interview bekräftigt Hoeneß das nochmal: "Karl-Heinz Rummenigge wird auch in den nächsten Jahren aufhören und wir zwei sind schon wichtig für den Verein. Deswegen ist die wichtigste Aufgabe in den nächsten Jahren, eine Nachfolgeregelung zu finden."

Wie viele Jahre das genau sind, wollte er aber nicht verraten und sagte weiter: "Ich habe mal gesagt, dass das zwei, drei Jahre sind", es sei aber schwierig einen genauen Zeitplan zu nennen. Bis alles geregelt ist, werde es ihn als Präsidenten weiter geben. Dennoch möchte Hoeneß sein Erbe zügig regeln: "Je eher, desto besser".

Bayern-Boss: Das sind die Anforderungen

Der nächste Präsident müsse aus dem Fußball kommen, denn die Spieler erwarten von einem, dass man auf Augenhöhe diskutieren kann: "Wenn ich zum Franck Ribéry sage, heute hast du einen Mist gespielt, und ich habe früher beim TSV Aurich gespielt", sei das nicht glaubwürdig. Dazu müsste derjenige auch wirtschaftliche Zusammenhänge und soziales Verhalten kombinieren können. "Das ist das Anforderungsprofil", so Hoeneß.

Ob Hoeneß damit Oliver Kahn meint, der eigentlich perfekt in sein Anforderungsprofil passt? Namen nannte er nicht, doch Karl-Heinz Rummenigge erklärte vor wenigen Tagen, dass sich der FC Bayern mit dem "Titan" auseinandersetzen wird.

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Bilder: Das sind die Spieler des FC Bayern München

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