Hoeneß „besorgt“ – Bayern fürchten Böses beim BVB

Wende oder Absturz? Die Meister-Bayern stehen bei den BVB-Bubis mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg ist Pflicht, um die Bundesliga aus Münchner Sicht „wieder spannend zu machen“, sagt ihr Präsident.
von  Abendzeitung
Hoeneß: "Wir hatten sportlich in den letzten zwölf Monaten überragenden Erfolg."
Hoeneß: "Wir hatten sportlich in den letzten zwölf Monaten überragenden Erfolg." © dpa

MÜNCHEN - Wende oder Absturz? Die Meister-Bayern stehen bei den BVB-Bubis mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg ist Pflicht, um die Bundesliga aus Münchner Sicht „wieder spannend zu machen“, sagt ihr Präsident.

Uli Hoeneß reist „etwas besorgt“ nach Dortmund, die angezählten Bayern spüren vor dem Schlüsselspiel bei den hochgelobten Borussen-Bubis einen extremen Druck. Trainer Louis van Gaal hofft auf „einen Wendepunkt“ in der Fußball-Bundesliga, Präsident Hoeneß warnt vor einem bitterbösen Erwachen: „Wir müssen gewinnen, um die Bundesliga aus unserer Sicht wieder spannend zu machen. Sonst wird es sehr schwer, die große Punktdifferenz bis Weihnachten noch aufzuholen.“ Der Tabellenzweite BVB wäre bei einer Münchner Pleite am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) nach dem 7. Spieltag schon zehn Punkte voraus, Spitzenreiter Mainz womöglich sogar 13 Zähler.

Wenn man erneut verliere, sei „die Hölle los“, prophezeite Bayern- Stürmer Ivica Olic. Beim Wiesn-Besuch der Mannschaft am Montag wären dann eher ein paar Frust-Maß angesagt. „Wir haben keine Ausreden, wir müssen gewinnen“, sagte Kapitän Mark van Bommel. Drei Punkte würden für Ruhe während der Länderspiel-Pause sorgen, ein Remis wenigstens den Totalabsturz in der Tabelle verhindern. Man müsse sich langsam „nach oben hangeln“, mahnte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

An einen Pluspunkt glauben die Bayern: Während sie am freien Donnerstag die Beine hochlegen durften, kassierten die Dortmunder in der Europa League beim 0:1 gegen den FC Sevilla nicht nur einen Dämpfer, sondern sie verpulverten in Unterzahl auch sehr viel Kraft. „Wir können uns mehr erholen, das wird ein Vorteil sein“, sagte Nationalstürmer Miroslav Klose überzeugt.

Denkste, entgegnete Dortmunds Mittelfeldspieler Nuri Sahin. „Wir freuen uns auf den Kracher gegen die Bayern. Da darf keiner müde sein.“ Sein polnischer Teamkollege Jakub Blaszczykowski räumte jedoch nach dem vergeblichen Anrennen der Borussia gegen Sevilla ein, dass es wegen des Kräfteverschleißes nun „doppelt schwer“ werde gegen den deutschen Meister.

„Wir werden wieder alles raushauen“, versprach Jürgen Klopp dennoch. Der BVB-Trainer will dafür die 80 000 Zuschauer im Signal Iduna Park zu seinen Verbündeten machen. „Es ist wichtig, dass sich die Zuschauer ihrer Rolle bewusst sind. Dass sie uns klar machen, hier muss schon wieder die Post abgehen“, bat Klopp um eine heiße Atmosphäre und die totale Unterstützung der BVB-Fans.

Die Bayern kämpfen aktuell jedoch vor allem mit sich selbst. Es läuft einfach nicht rund, weder vorne noch hinten. Van Gaal beklagt „dumme“ Ballverluste, auch das Positionsspiel „könnte besser sein“, die mangelhafte Chancenverwertung ist ein Dauerthema. Und es fehlt - trotz des Sieges unter der Woche in der Champions League – weiterhin an Selbstvertrauen.

Der Last-Minute-Sieg in Basel sei eine Willensleistung gewesen. „Nur mit Kämpfen und Streiten, nicht mit gutem Fußball“ habe man gewonnen, monierte van Gaal. „Wir müssen mal in Führung gehen“, sagte WM-Torschützenkönig Thomas Müller sehnsüchtig: „Dann wird soviel einfacher für uns und unser Spiel, weil wir dann die Räume haben.“

dpa

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