Hoeneß: Abrechnung mit Bauermann
München - Uli Hoeneß erlebte mit seiner Frau das Debakel und war restlos frustriert. Auch andere Promis wie Fußballstar Bastian Schweinsteiger, Model Eva Padberg oder Fernsehstar Kai Pflaume trauten ihren Augen beim Bundesliga-Start des selbst ernannten Meisterschaftsaspiranten Bayern München nicht. 61:80 verloren die Gastgeber gegen die EWE Baskets Oldenburg. Einen Gegner, deren Trainer Sebastian Machowski vor einigen Tagen noch Zweifel an der Bundesligareife seines eigenen Teams geäußert hatte.
Doch genau die haben die Bayern noch nicht – weshalb Hoeneß sich in der überraschenden Entscheidung für die Entlassung von Dirk Bauermann sechs Tage vor Saisonbeginn bestätigt sah. „Man sieht, dass die Mannschaft überhaupt nicht fit ist. Wir haben gar nichts drauf“, schimpfte Hoeneß und warf dem gefeuerten Coach bei Sport 1 fachliche Fehler vor: „Es gab zu wenige Trainingseinheiten, und die waren noch zu wenig intensiv.“ Die Bayern waren dem keinesfalls überragenden Gast in allen Belangen unterlegen und hatten am Ende eine erbärmliche Wurfbilanz zu Buche stehen.
Bauermann wie van Gaal
Man habe bei Bauermann schon vor Wochen angemahnt, dass man mehr arbeiten müsse. Doch der Ex-Bundestrainer sei beratungsresistent gewesen, am Ende hätten sich fast alle im Verein für seine Entlassung ausgesprochen. „Dennoch war er davon überrascht. Ich muss schon sagen, dass er unter Realitätsverlust leidet“, sagte Hoeneß über Bauermann. Somit gebe es Parallelen zur Entlassung von Louis van Gaal bei den Fußballern: „Er hat sich überhaupt nicht vorstellen können, dass der FC Bayern diesen Schritt wagen würde, weil er geglaubt hat, dass er so eine starke Position im deutschen Basketball hat. Da hat er sich getäuscht.“
Auf der Bayern-Bank sitzt nämlich jetzt sein einstiger Co-Trainer Yannis Christopoulos. Zumindest vorerst, denn fast alle in der Szene erwarten, dass der Finanzkrösus irgendwann einen prominenten Trainer wie den neuen Bundestrainer Svetislav Pesic präsentiert. Zumal dessen Sohn Marko bei Bayern Sportdirektor ist und mit der Entmachtung von Bauermann gestärkt worden ist.
Trainerdebatte „lächerlich“
Derzeit findet Hoeneß eine Debatte über den griechischen No-Name-Coach noch „lächerlich“. Fragt sich allerdings wie lange - schließlich hat er vor der Saison gefordert, dass wir „von Anfang an um die Meisterschaft mitspielen.“ Auch Promifans wie Schweinsteiger, Padberg oder Pflaume wollen schließlich Siege sehen.