Höjbjerg in Augsburg: Vorbild Lahm

Erst verliehen, dann durchgestartet: Leihen wie Pierre-Emile Höjbjergs Wechsel zum FC Augsburg funktionierten beim FC Bayern schon häufig.
von  SID
Bayerns-Däne Höjbjerg spielt für die kommenden sechs Monate im Trikot der Augsburger.
Bayerns-Däne Höjbjerg spielt für die kommenden sechs Monate im Trikot der Augsburger. © AZ-Montage | dpa

München -Philipp Lahm hat einmal erzählt, es sei die Ausleihe zum VfB Stuttgart gewesen, die ihn habe reifen lassen. Vor über zehn Jahren war das und Lahm nutzte diese Chance auch, um sich seine ersten internationalen Sporen zu verdienen. Heute ist der 31-Jährige Kapitän des FC Bayern und führte ihn in dieser Funktion zu zahlreichen Titeln. Das Vorbild Lahm ist für Pierre-Emile Höjbjerg sozusagen das Idealbeispiel.

Der junge Däne ist kurz vor dem Abflug der Bayern ins Trainingslager nach Doha/Katar für die Rückrunde an den FC Augsburg verliehen worden. Jetzt, da sich beim FC Bayern so langsam ein verletzter Star nach dem anderen zurückmeldet, wären Höjbjergs Einsatzchancen dramatisch gesunken.

Und schon in der Hinrunde hatten sich nicht alle Wünsche des 19-Jährigen erfüllt, obwohl Höjbjerg bereits in der Champions League überzeugt hat und im letztjährigen DFB-Pokalfinale bemerkenswert spielte. Die Unzufriedenheit darüber brachte er unverblümt zum Ausdruck.

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Dass aber die Bayern keineswegs dauerhaft auf Höjbjerg verzichten wollen, machte Sportvorstand Matthias Sammer deutlich. „Die besprochene Vertragsverlängerung bis 2018 ist das klare Zeichen, dass der FC Bayern in Zukunft auf ihn baut,“ sagte Sammer. Auch wenn es manches Gegenbeispiel gibt, die Ausleihe von Perspektivspielern ist schon lange ein Teil des Münchner Erfolgsmodells.

Denn nur in Ausnahmefällen wie bei Bastian Schweinsteiger oder Thomas Müller gelingt der Sprung in das Starensemble direkt. Höjbjerg soll genauso anderswo reifen wie einst Lahm, wie einst Toni Kroos bei Bayer Leverkusen, wie einst David Alaba bei 1899 Hoffenheim oder wie in den 1990er Jahren Markus Babbel beim Hamburger SV.

„Klar ist, dass Philipp, David und auch Toni Kroos Symbole sind“, sagte Höjbjerg am Freitag. Er erinnerte daran, dass es die drei Stars einst als Leihspieler bei anderen Vereinen jeweils „sehr gut gemacht haben, dann zurückgekommen sind und sich in die Mannschaft gespielt haben. Natürlich wäre das auch für mich ein Wunschszenario“. Zugleich betonte er, sich bis zum Ende der Leihperiode am 31. Juni 2015 nur auf Augsburg konzentrieren zu wollen.

„Ich werde nicht an Bayern denken, bevor die Saison vorbei ist“, sagte Höjbjerg. Vom FCA sei er überzeugt. „Das ist eine sehr gute Mannschaft“, fand er. „Ich habe kurz vor Weihnachten meinem Berater gesagt, dass ich nach Augsburg möchte und dann alle anderen Möglichkeiten aus dem Kopf gestrichen.“ Auch Hannover 96 war jüngst an einer Verpflichtung interessiert. „Hannover kam für mich nie infrage“, sagte Höjbjerg. Mit Coach Markus Weinzierl habe er schon über die Zukunft gesprochen. „Im Mittelfeld sind meine Qualitäten“, sagte Höjbjerg. Auch der Trainer plane mit ihm auf der bevorzugten Achter-Position.

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