Hitzfeld über Pep: "Er hat sich abgeschottet"

München - Es geht mächtig rund auf der Insel: Namen von wechselwilligen Trainern kursieren, in den Klubs rotieren die Verantwortlichen. Pep Guardiolas Abschiedsankündigung beim deutschen Meister FC Bayern sorgt auch noch am langen Weihnachtswochenende für Schlagzeilen.
Während sich die Anzeichen für ein Engagement des spanischen Startrainers ab Sommer beim englischen Topklub Manchester City weiter verdichteten, wertete Münchens früherer Meister-Coach Ottmar Hitzfeld den bevorstehenden Abgang des 44-Jährigen nicht als unersetzlichen Verlust und kritisierte Guardiolas Kommunikationsverhalten.
"Bayern München hat es nicht nötig, enttäuscht zu sein. Die Bayern sind ein Groß-Klub, der sich jeden Trainer der Welt leisten kann. Also, da hat Bayern München überhaupt kein Problem", sagte Hitzfeld in einem Video-Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick" - und lobt Guardiolas schon feststehenden Nachfolger Carlo Ancelotti.
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Die angebliche Vorliebe des künftigen Bayern-Coaches für ein enges Verhältnis zu den Spielern ist für Hitzfeld das Kontrastprogramm zu Guardiolas Führungsstil: "Guardiola konzentriert sich nur auf die Taktik. Er ist ein Taktik-Freak, der sich Tag und Nacht mit Spielsituationen beschäftigt, aber im zwischenmenschlichen Bereich hat er sich nicht auf die Mannschaft konzentriert. Er hat fast gar keine Einzelgespräche geführt. Er hat sich abgeschottet - auch gegenüber den Medien."
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Ungeachtet dessen soll für Guardiola der Weg zu Englands Ex-Meister Manchester City mittlerweile frei sein. Laut der spanischen Sportzeitung Marca wechselt Manchesters derzeitiger Trainer Manuel Pellegrini trotz seines noch bis 2017 laufenden Vertrages nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem kriselnden Premier-League-Champion FC Chelsea zur neuen Saison an die Stamford Bridge, so dass Guardiola bei den Citizens übernehmen könnte.
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Eine Einigung Guardiolas mit Manchester hatte das "kicker-sportmagazin" bereits vor Weihnachten gemeldet. Weiteren Angaben der "Bild"-Zeitung vor dem Fest zufolge soll der Katalane auf der Insel künftig 25 Millionen Euro pro Saison und damit doppelt so viel wie in München verdienen.
Angeblich hat Guardiola Manchesters arabischen Besitzern auch gleich einen kostspieligen Wunschzettel für neue Spieler vorgelegt. Laut einem Bericht der "El Mundo Deportivo" will Guardiola Brasiliens Superstar Neymar von seinem Ex-Klub FC Barcelona ins Fußball-Mutterland holen.
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Der 23-Jährige, der in seinem Vertrag mit Barca eine Ablöse von 190 Millionen Euro festgeschrieben haben soll, scheint Guardiolas absoluter Wunschspieler zu sein: Schon vor seinem Amtsantritt in München 2013 hatte der Coach angeblich auf eine Verpflichtung des Torjägers gedrängt - und Deutschlands späteren WM-Helden Mario Götze von Borussia Dortmund bekommen.