Hitzfeld kritisiert Umgang mit Götze
Hat der FC Bayern zu wenig Vertrauen in seinen Weltmeister Mario Götze? Das behauptet zumindest Ottmar Hitzfeld. Bayerns Ex-Trainer: "Wenn man totales Vertrauen in Götze hat, holt man nicht Costa."
München - Der Held der Stunde beim FC Bayern heißt Douglas Costa. "Mit seiner Leistung bin ich sehr zufrieden“, lobte Trainer Pep Guardiola seinen Torschützen nach dem 5:0 gegen den Hamburger Sportverein, „seine Qualität im Eins-gegen-eins ist unheimlich. Er kann einer der fünf besten Außenstürmer der Welt werden.“
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Der 30-Millionen-Transfer hat sofort eingeschlagen, doch die neue Offensiv-Waffe birgt auch Konfliktpotenzial. Verlierer des Costa-Transfer ist der kein geringerer als Mario Götze.
Der WM-Held kam gegen Hamburg - wieder einmal - nur zu einem Kurzeinsatz. "Götze war in Dortmund einer der Stars. Dort hatte er Vertrauen. Jetzt sitzt er auf der Bank. Als Nationalspieler. Er ist nur noch Auswechselspieler und kommt mal rein für zehn Minuten. Was will man da machen in zehn Minuten? Er braucht Selbstvertrauen, um Topleistungen zu bringen. Aber wenn das mal weg ist, ist es nicht so leicht, wieder zurückzukehren", kritisierte Ottmar Hitzfeld bei der Fußball-Debatte "Sky90".
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Für Hitzfeld war der Costa-Transfer deshalb ein falsches Zeichen. "Wenn man Vertrauen zeigen will, muss man ihn auch mal fünf Spiele spielen lassen. Mit Costa haben die Bayern Götze jetzt einen guten Spieler vor die Nase gesetzt. Wenn man totales Vertrauen in Götze hat, holt man nicht Costa."
Hitzfeld stimmt die Entwicklung des FC Bayern nachdenklich. "Spieler wie Kroos und Schweinsteiger sind gegangen. Dafür kamen Alonso und Vidal, auch sehr gute Spieler, aber man entfremdet sich etwas vom deutschen Markt, da sehe ich ein Problem. Wenn man totales Vertrauen zu Götze hat, holt man nicht Costa. Ich sehe einen Trend, dass man vielleicht zu viele ausländische Spieler holt und die deutsche Mentalität etwas verloren geht."