"Hilfe, Feuer!" - Das sagen Zeugen im Breno-Prozess

Die Villa stand innerhalb weniger Minuten in Flammen. Im Prozess gegen Ex-Bayern-Fußballer Breno schildern Augenzeugen die dramatische Nacht von Grünwald.
von  az, dpa
Knapp neun Monate nach dem verheerenden Brand in seiner Villa muss sich Fußball-Profi Breno seit Mittwoch in München vor Gericht verantworten. Auch Ex-Bayern-Star Giovane Elber war vor Ort. Sehen Sie hier die Bilder vom Prozessauftakt.
Knapp neun Monate nach dem verheerenden Brand in seiner Villa muss sich Fußball-Profi Breno seit Mittwoch in München vor Gericht verantworten. Auch Ex-Bayern-Star Giovane Elber war vor Ort. Sehen Sie hier die Bilder vom Prozessauftakt. © AZ, Gregor Feindt

München - Nachbarn des wegen schwerer Brandstiftung angeklagten Bayern-Spielers Breno haben den Brasilianer am Mittwoch vor dem Landgericht München belastet. Eine Augenzeugin sagte aus, das Feuer habe sich innerhalb weniger Minuten ausgebreitet. „Deswegen war ich auch sehr aufgeregt.“ Sie habe befürchtet, dass sich Menschen in dem brennenden Haus befinden. Noch bevor die Flammen zu sehen gewesen seien, habe sie Glas splittern hören, sagte die Frau. Während des Feuers habe sie sich gefürchtet, „weil glühende Späne durch die Luft flogen“.

Kaufmann Hans-Hermann H. (69) sagte: "Wir wollten gerade ins Bett gehen. Da kingelte es an der Tür. Ich bin zur Sprechanlage. Ich hörte eine Stimme: ,Brauche Hilfe, Feuer, Hilfe!" Seine Frau meinte noch: "Lass es. Mach nicht auf. Das sind betrunkene vom Oktoberfest."

Sehen Sie hier die Bilder vom Prozessauftakt

Marketing-Managerin Diana K. (35) saß gerade vor dem TV und hat eine Sendung mit Stefan Raab geschaut: "Mein Mann war auf der Terrasse und hat geraucht. Plötzlich roch ich etwas Verbranntes. Ich bin in die Küche, um mich zu vergewissern, dass der Herd nicht an ist." Dann sei Diana K. zu ihrem Mann auf die Terrasse: "Ich wusste sofort, dass da ein Haus brennt. Denn vor einem Jahr habe ich miterelebt, wie das Geschäftshaus meiner Eltern brannte. Ich kenne diesen Gerucht. Ich habe zu meinem Mann gesagt, er soll sofort die Feuerwehr rufen. Als er and Telefon ging, sah man schon die Flammen. Ich hatte Angst, dass die Flammen auf unser Haus rüber schlagen."

Ihr Ehemann Markus M. (33) sagte aus: "Ich stand auf der Terrasse, rauchte. Erst dachte, dass starker Nebel ist. "

Rechtsanwalt Martin I. (48):  "Ich bin früh ins Bett. Meine Ehefrau hat mich geweckt. Sie rief Feuer. Ich schlief fest. Aber bei dem Wort Feuer bin ich sofort aus dem Bett gesprungen. Ich dachte, dass unser Haus brennt." Dann sah er durchs Fenster draußen die Flammen. "Ich habe sofort die Feuerwehr gerufen. Wir hatten Sorge, dass die Flammen auf unser Anwesen überschlagen."

Rentner Helmut H: (78): "Es war schon Mitternacht. Ich bin durch meine Frau wach geworden. Ich hörte dann schon das prasseln des Feuers. Im Treppenhaus habe ich durchs Fenster die Flammen gesehen. Meine Frau hat sofort die Polizei angerufen. Ich habe dann unser Gartentor geöffnet, damit die Feuerwehr die Schläuche näher ans brennende Haus bringt. Drei Latten haben sie dann aus meinem Zaun rausgerissen. Meine Frau und ich hatten große Sorge wegen der Kinder. Wir dachten, die sind im ersen Stock und schlafen. Jemand muss helfen." Was der Rentner nicht wusste, dass die Ehefrau von Breno mit den Kindern das Haus vor der Brandlegung verlassen hatte.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Brasilianer Breno vor, im September 2011 an mehreren Stellen seiner Villa im Münchner Vorort Grünwald Feuer gelegt zu haben. Dabei soll er Brandbeschleuniger benutzt haben. 

Hier gibt's ein Video vom Prozessauftakt:

 

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