Heynckes vor Rückkehr gegen des SC Freiburg - Heimdebüt des Triple-Trainers, Rummenigge träumt schon von Aufholjagd

München - Fast ganz Deutschland blickt auf Jupp Heynckes, doch der Triple-Trainer gibt sich vor seinem Comeback beim FC Bayern ganz entspannt. Gut, sein Puls werde am Samstag beim Anpfiff (15.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg "vielleicht ein bisschen höher gehen", sagte der 72-Jährige. Aber sonst? Sein 1012. Bundesligaspiel 1596 Tage nach dem triumphalen Abschied in die vorübergehende Rente soll eines werden wie jedes andere.
Das sagt Heynckes vor seiner Rückkehr in die Allianz-Arena
"Stolz ist ein ganz großes Wort, ich gebrauche das ganz selten", sagte Heynckes bei der Pressekonferenz über die Rückkehr vor 75.000 ihm wohlgesinnten Zuschauern in der Allianz Arena, "aber ich werde sicher erfreut darüber sein, das ist eine Bestätigung meiner Arbeit hier und sicher auch der Person." Allerdings, betonte er, haben die Fans hohe Erwartungen - "wir müssen das mit Erfolgen bestätigen".
Rummenigge träumt laut von Aufholjagd
Die Bosse sind überzeugt, dass das klappen wird. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge träumt bereits von einer Aufholjagd auf Tabellenführer Borussia Dortmund, das fünf Punkte vor dem Zweiten liegt. "Dortmund macht es bisher gut. Aber: "Wir haben sieben Spieltage gespielt, 27 sind noch zu spielen. Da liegen noch viele Punkte im Topf", sagte er der tz. Wenn die Bayern wie von ihm erwartet unter Heynckes schnell in die Spur kämen, "dann ist alles möglich".
Aufbruchstimmung bei Spielern nach "sehr arbeitsreichen" Woche
Moment, warnte Heynckes. "Mit Handauflegen ist es nicht getan, es funktioniert nicht alles von jetzt auf gleich", sagte er zum Ende einer "sehr arbeitsreichen" ersten Woche. Er müsse sich "erst wieder reinfinden". In der Mannschaft herrsche eine "sehr gute Atmosphäre", ja "Aufbruchstimmung", und die Spieler hätten wieder Spaß an der Arbeit. Doch das Abschlusstraining am Freitag war sein erstes mit dem gesamten Team.
Fußball vom anderen Stern? Thomas Müller dämpft Erwartungen
Was über die Woche zu sehen war, hat zumindest die Entscheidungsträger begeistert. "Man merkt, dass die Mannschaft jetzt sehr konzentriert und diszipliniert zu Werke geht. Wir haben eine gute Basis", sagte Rummenigge. Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte der Bild: "Da war in den ersten Tagen der Zug drin, den wir brauchen. Mit Jupp macht es Spaß!" Aber, gab Thomas Müller zu bedenken: "Es wird nicht so sein, dass der Trainer gewechselt wird, und dann spielen wir Fußball von einem anderen Stern."
Nach Ancelotti-Entlassung: Hier muss Heynckes ansetzten
Fitness, Selbstvertrauen, Form, Teamgeist, Taktik, Hierarchie - überall lag es nach der Trennung von Carlo Ancelotti im Argen. Heynckes ließ daher "wahnsinnig intensiv" arbeiten, wie er betonte, vor allem an der Kompaktheit. "In den letzten drei Spielen haben wir sieben Gegentore bekommen - das haben wir in der Triple-Saison in einer Halbserie bekommen. Es ist das A und O, dass man in der Defensive stabil ist", sagte er.
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Heynckes präsentiert sich als Gegenentwurf zum modernen Laptop-Trainer
Ansonsten gab er sich als Gegenentwurf des modischen Laptop-Trainers. "Psychologe, Ernährungsberater, was weiß ich, nein, das brauchen wir nicht!", sagte er. Sein favorisiertes System sei nach wie vor ein 4-3-3, zu viel Analyse Kokolores. "Powerpoint-Präsentation, alles gut und schön, aber du musst die Dinge auf dem Platz erledigen", sagte er.
Heynckes sendet Sprachnachricht an Schäferhund Cando
Verzichten muss Heynckes gegen die in München sieglosen Freiburger (17 Spiele, 15 Niederlagen) neben Manuel Neuer und Franck Ribery auf Arturo Vidal (Muskelverhärtung) - und seinen Hund. "Ich vermisse meinen Cando, der hat zwei Tage nicht gefressen", sagte er im Scherz. Doch auch da hatte er eine Lösung: Heynckes schickte eine Sprachnachricht nach Hause, die seine Frau Iris dem Tier vorlas.