Heynckes macht's wie Connery und Adenauer
Leverkusens Trainer gibt sich vor dem Gastspiel bei den Bayern locker – und zitiert den Ex-Kanzler.
Leverkusen - Jupp Heynckes ist Jahrgang 45. Er hat also schon so einiges erlebt. Zum Beispiel 22 Jahre Konrad Adenauer, den Aufstieg eines gewissen Udo Jürgens vom Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks 1950 zum Weltstar sowie den Durchbruch des schottischen Bodybuilding-Meisters (ebenfalls 1950) Sean Connery als Darsteller einer Filmfigur namens James Bond. Kein Wunder also, dass Heynckes in seinen Worten ab und zu ein wenig von seiner Reife durchscheinen lässt.
Angesprochen auf seinen am 9. Mai bevorstehenden 66. Geburtstag meinte der Bald-wieder-Bayern-Trainer nun keck: „Mit 66 Jahren fängt das Leben ja erst an, heißt es. Ich weiß nicht, was mit 70 ist. Sir Alex Ferguson als Trainer von Manchester United ist 69 Jahre alt. Otto Rehhagel hat mit 71 noch die griechische Nationalmannschaft trainiert.” Gerade so schön in Zitierlaune legte er nach, als er gefragt wurde, ob er nach dem Engagement in München seine Karriere beendet: „Ich werde nie nie sagen.” Ha! James Bond lässt grüßen. Denn bekanntlich ließ sich Sean Connery im Alter von 53 Jahren nochmal als 007 reaktivieren. Der Fimtitel: „Never say never”. Sag niemals nie!
Fehlt nur noch „der Alte”, wie ein deutscher Ex-Kanzler genannt wurde. Also: Herr Heynckes, Sie hatten Bayer 04 als ihr „letztes Abenteuer” bezeichnet... Dazu Heynckes: „Was hat Konrad Adenauer gesagt? Was schert mich mein Gequatsche von gestern.” Wow, großer Sport! Entertainer-Qualitäten, die das Feierbiest Louis van Gaal noch schneller verblassen lassen.
Aber auch in der Neuzeit kennt sich Heynckes aus: „Rihanna finde ich gut. Und Lady Gaga. Die ist verrückt.” Er kann aber auch „normal”. Die Sonntagspartie gegen Bayern sei „ein ganz normales Spiel”. Und er findet, dass man „den Ball flach halten” sollte. Na also, geht doch.