Heynckes: „Das macht uns noch stärker“

Die Bayern können auch verlieren. „Doch das wirft uns nicht um“, sagt Heynckes, „im Gegenteil!“ Und das, obwohl der Vorsprung auf Dortmund auf drei Punkte geschrumpft ist.
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HANNOVER - Die vierte Minute der Nachspielzeit: Freistoß David Alaba. Der Österreicher, der zuvor als Joker schon das 1:2 erzielt hatte, schlenzte den Ball knapp vorbei. Kurz vorher hatte Bastian Schweinsteiger aus spitzem Winkel nur den Pfosten getroffen. Die Bayern waren ganz nah dran am Ausgleich zum 2:2 – trotz einer halben Stunde Unterzahlspiel. Die mitgereisten Fans in der Kurve feierten die Mannen in den weißen Trikots. Sie spürten: das war ein ganz anderer Auftritt als jene 1:3-Pleite im März, bei der die Bayern unter Louis van Gaal chancenlos gewesen waren und völlig verdient verloren hatten.

Die Fakten nun sagen: Keinen Punkt geholt, der Vorsprung auf Titelverteidiger Borussia Dortmund (5:0 gegen Köln) auf drei Zähler zusammen geschrumpft. Mit einem Sieg hätte man mit der Aussicht auf einfachere Spiele (gegen Nürnberg und in Augsburg) den Alleingang fortsetzen können, nun droht ein Abwärtstrend. Möglicherweise. Es erwischte sie zum zweiten Mal in dieser Saison, nach Ewigkeiten haben die Bayern in der Liga überhaupt mal wieder Gegentore bekommen – wenn auch unglückliche. Durch einen Elfmeter von Mohammed Abdellaoue (23.) und einen von Luiz Gustavo abgefälschten Pander-Schuss (50.). Es waren Dummheiten wie die Rote Karte von Jerome Boateng, das Elfmeter-Foul von Philipp Lahm sowie die üppig ausgelassenen Chancen – vor allem von Mario Gomez – die zur Niederlage führten. Fazit: Selbst geschlagen. Selbst Schuld. Aber auch: selbstbewusst. Denn wie die Bayern dagegen gehalten haben, war beeindruckend.

Moral? Top. Kondition? Einwandfrei. So entwickelte sich ein Klassespiel, auf einen stärkeren Gegner als Hannover dürfte man in der Vorrunde nur am 19. November treffen, beim Heimspiel gegen Dortmund. „Wir haben aufopferungsvoll gekämpft", urteilte Sportdirektor Christian Nerlinger, „wir sind nur leider nicht belohnt worden." Auch Trainer Jupp Heynckes lobte seine Mannschaft für die am Ende jedoch vergebliche Aufholjagd. „Kompliment! Wir haben nie aufgesteckt."

Bei TV-Sender „Sky“ sagte der 66-Jährige: „Es lief sehr Vieles gegen uns. Wir haben einen Elfmeter verursacht, dann haben wir einen Platzverweis bekommen. Wenn wir das 1:1 erzielt hätten, hätten wir das Spiel auch gewinnen können. In diesem aufgeheizten Stadion haben wir sehr cool und diszipliniert gespielt und hätten das Unentschieden verdient gehabt. Heute bin ich mit meiner Mannschaft zufriedener als bei manchem 7:0- oder 5:0-Spiel.“ Daraus zieht Heynckes den Schluss: „Diese Niederlage wirft uns nicht um, im Gegenteil! Das macht uns nur stärker. Wir werden uns nun regenerieren, dann geht es wieder los." Am Mittwoch kommt ein Aufbaugegner in die Allianz Arena zum Pokalduell der Zweiten Runde: Der FC Ingolstadt, derzeit Tabellenletzter der Zweiten Liga. Da können sich die Bayern wohl noch so viele Dummheiten erlauben – verlieren aber ist da kaum möglich.

 

 

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