Heynckes adelt Weidenfeller: "Großartig!"

Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller hält beim 1:1 gegen Bayern überragend – und bekommt dafür Lob von allen Seiten
von  Florian Bogner

Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller hält beim 1:1 gegen Bayern überragend – und bekommt dafür Lob von allen Seiten

München - Als Jupp Heynckes fast schon aus der Arena draußen war, stoppte er nochmal kurz, ließ sein Rollköfferchen stehen und schüttelte einem Mann ausgiebig die Hand. Die Anerkennung des Bayern-Trainers gebührte Roman Weidenfeller, BVB-Punktegarant am Samstagabend. „Weidenfeller hat großartig pariert”, lobte Heynckes den gegnerischen Torwart nach dem 1:1 und meinte in Hinblick auf das noch leere Länderspielkonto des 32-Jährigen: „Ich weiß nicht, was der Junge noch alles machen muss, um international zu spielen. Ich muss das heute mal in aller Deutlichkeit sagen.” Ein Gruß an Bundestrainer Joachim Löw, der stets andere vorgezogen hatte.

Gerade in den letzten Minuten des Spiels hatte Weidenfeller die Bayern zur Verzweiflung gebracht. Erst parierte er einen Schuss von Toni Kroos aus kurzer Distanz, dann lenkte er eine missglückte Flanke von Thomas Müller mit den Fingerspitzen über die Latte (links im Bild). Bei der folgenden Ecke blieb er gegen einen Kopfball von Javi Martínez Sieger. „Was er die letzte Viertelstunde gehalten hat, war allererste Sahne”, lobte Bayern-Präsident Uli Hoeneß den „überragenden” Torwart. BVB-Trainer Jürgen Klopp gab gleichsam zu, dass man ohne den 32-Jährigen in den letzten Minuten „aufgeschmissen” gewesen wäre: „Seine Paraden waren alle außergewöhnlich. Er musste uns in der Schlussphase retten.”

Weidenfeller selbst meinte zu seinen Glanztaten: „Sieht gut aus – bis auf die lange Hose.” Die hatte sich der Torwart in der Halbzeitpause übergezogen, nachdem er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ordentlich gefroren hatte – zu Ungunsten des BVB-Zeugwarts Frank Gräfen. „Den habe ich einmal kurz stramm stehen lassen, weil mir so kalt war, dass ich mich kaum bewegen konnte”, meinte er: „Sorry, Franky!”

Nur einer wollte nicht so ganz in die Arien einstimmen: Ex-Bayer Oliver Kahn. Der sagte mit Bedacht: „Seine Paraden waren fast weltklasse.”
Aber eben nur fast. 

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