Herbert Hainer will Wintertransfers beim FC Bayern München prüfen – und stichelt gegen Ex-Sportboss Salihamidzic

Beim FC Bayern besteht dringender Handlungsbedarf auf dem Wintertransfermarkt. Präsident Herbert Hainer will allerdings, anders als zuletzt in der Vergangenheit, nur durchdachte Verpflichtungen finalisieren.
Christina Stelzl
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Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer arbeiteten beim FC Bayern  bis Mai zusammen.
Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer arbeiteten beim FC Bayern bis Mai zusammen. © IMAGO / ActionPictures

München - "Das ist ein unglückliches Timing und wir werden damit umgehen und Lösungen finden. Vor allem Christoph Freund und ich beschäftigen uns damit", wurde Thomas Tuchel angesprochen auf die Abstellungspflicht für den Afrika- und Asien-Cup im Januar deutlich. Mit Min-jae Kim, Eric Maxim Choupo-Moting und Noussair Mazraoui (sofern er sich von seiner Verletzung erholt und einsatzfähig ist) fehlen dem FC Bayern drei wichtige Spieler zu Beginn des neuen Jahres. 

Die ohnehin schon angespannte Personalsituation entschärft sich dadurch keineswegs, im Gegenteil. Es herrscht dringender Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt. "Wir werden uns in den nächsten Tagen hinsetzen und überlegen, was wir im Winter noch machen. Wir werden die Sache sehr genau analysieren und natürlich, das ist auch kein Geheimnis, haben wir auf der Defensivseite zumindest ein Augenmerk darauf, ob es eine Möglichkeit gibt oder nicht", sagte Herbert Hainer zuletzt.

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Herbert Hainer kontra Panikkäufe: "Werden nichts machen, nur damit wir den Kader auffüllen"

Doch eines stellte Bayern-Präsident zugleich klar: "Wir werden nichts machen, nur damit wir den Kader auffüllen. Das haben wir in der Vergangenheit das eine oder andere Mal gemacht und gemerkt, dass es nicht funktioniert." Hainer erklärte weiter: "Wenn wir was machen, dann muss es auch richtig passen – ob mit einer kurz-, mittel- oder langfristigen Lösung." 

Kopflos will man die potenziellen Neuverpflichtungen also nicht angehen in München – eine kleine Spitze in Richtung Hasan Salihamidzic? Der Ex-Sportvorstand der Münchner war in den vergangenen Jahren für die Transfers der Münchner zuständig. Erstmals schlug Salihamizdic im Winter 2018 für die Bayern auf dem Markt zu, neben dem ein oder anderen Kracher waren zuletzt auch einige Panikkäufe dabei – ein AZ-Überblick: 

Alphonso Davies war Hasan Salihamizdics bester Transfer beim FC Bayern

Brazzos erster Wintertransfer war kein Geringerer als Sandro Wagner. Der exzentrische Angreifer sollte Bayerns damaligem Star-Stürmer Robert Lewandowski zwischenzeitlich immer wieder Ruhepausen verschaffen. Diese Aufgabe erfüllte Wagner und kam bis zu seinem Abgang im Winter 2019 auf zehn Treffer und zwei Vorlagen in 30 Spielen, wobei er meist als Einwechselspieler zum Einsatz kam. 

Ein noch besserer und zugleich wohl einer von Bayerns besten Wintertransfers jemals war im Winter 2019 Alphonso Davies. Der junge Kanadier schlug nach der Amtsübernahme von Hansi Flick im November 2019 voll ein und war als "Roadrunner" aus Bayerns Triple-Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Auch jetzt unter Thomas Tuchel ist der Linksverteidiger gesetzt, allerdings kokettierte der 23-Jährige zuletzt immer wieder mit einem Abschied aus München.

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Alvaro Odriozola und Daley Blind floppten beim FC Bayern

In die von Hainer angesprochene Kategorie der "Panikkäufe" dürften die Namen Alvaro Odriozola und Daley Blind fallen: Odriozola wurde im Winter 2020 als Verstärkung auf der Rechtsverteidiger-Position geholt, konnte aber nie wirklich Fuß fassen und kam gerade einmal auf fünf Einsätze. Ähnlich erging es Daley Blind, der im Januar 2023 unter Vertrag genommen wurde. Auch der Defensiv-Allrounder kam kaum zum Zug und stand ebenfalls nur fünf Mal für die Münchner auf dem Feld. Für beide Akteure endete das Bayern-Abenteuer nach nur einem halben Jahr wieder.

Ebenfalls nur eine Halbserie für den deutschen Rekordmeister aktiv, dafür aber mit deutlich mehr Tragweite für den deutschen Rekordmeister waren die Verpflichtungen von Yann Sommer und João Cancelo im vergangenen Winter. Sommer ersetzte den verletzten Manuel Neuer als Nummer eins beim FC Bayern im Tor und verpasste keine einzige Pflichtspielminute. Cancelo zählte zum erweiterten Stammpersonal und stand insgesamt 21 Mal für die Münchner auf dem Feld.

Thomas Tuchel über Wintertransfers: "Brauchen ein bisschen Geduld und Zuversicht"

Am Mittwochabend betonte Tuchel nochmal das schwierige Unterfangen, Wintertransfers zu tätigen. Es sei "sehr schwer, Mitten in der Saison Spieler zu bekommen, von denen wir zu 100 Prozent überzeugt sind – sowohl von der Persönlichkeit als auch von der Qualität. Dass wir das ganze Paket bekommen: Das wird eine große Aufgabe. Da brauchen wir alle ein bisschen Geduld und Zuversicht", so der Bayern-Coach.

Bis zum 1. Februar haben die Bosse jedenfalls Zeit, die "große Aufgabe" zu bewältigen ...

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  • Südstern7 am 29.12.2023 21:30 Uhr / Bewertung:

    "Kopflos will man die potenziellen Neuverpflichtungen also nicht angehen in München – eine kleine Spitze in Richtung Hasan Salihamidzic?"

    Geht die Frage an die Leser? OK, dann sage ich nein. Ich kann keine "Spitze" gegen den früheren Sportvorstand herauslesen. Warum nimmt man nicht die Aussage wie sie in einem Interview getätigt wird? Die da lautet:
    ""Wenn wir was machen, dann muss es auch richtig passen – ob mit einer kurz-, mittel- oder langfristigen Lösung."
    Was hat diese Aussage mit einem Ex-Angestellten zu tun? Gut, man kann natürlich immer die Flöhe imaginär husten hören.

  • zOTTEL am 27.12.2023 18:35 Uhr / Bewertung:

    ....naja...da schießt er ja auch gegen sich selbst...wenn die Einkäufe zu geringe Qualität gehabt hätte, hätte der Aufsichtsrat auch unter 25 Millionen eingreifen müssen. Außerdem hat selbst Uli damals ein ums andere Mal danaben gelangt zwinkern
    Weißt scho Uli:
    El Tren, Ali Karimi, Ali Daeei, Roque Santa Cruz der Liedl-Künstler - Business.hat nur Glücksgriffe dabei.

  • Südstern7 am 30.12.2023 19:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von zOTTEL

    Santa Cruz war keineswegs "daneben". Roque hat in jeder Saison als Stammspieler begonnen, schon mit 17. Und hat absolut stark gespielt bis, .... ja bis er sich verletzte. Und zwar nicht nur Zerrungen und so, sondern immer Kreuzbänder gerissen und andere Dinge, die monatelang verheilen mussten. Jede Saison lag er unter dem Messer. Sowas ist kein Fehleinkauf sondern einfach nur Pech.

    Obwohl Santa Cruz in jeder Saison operiert wurde hat er dennoch in seinen 8 Jahren beim FC Bayern 155 Bundesligaspiele absolviert und dabei 31 Tore geschossen. Olaf Thon hat in 6 Jahren 30 Tore erzielt bei 148 Spielen, das nur zum Vergleich. Thon blieben schwere Verletzungen erspart, dieses Glück hatte Santa Cruz nicht.

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