Helmer: "Provozieren kann Atlético besonders gut"

München - Am Wochenende klappte es für Atlético auch ohne den Abwehrchef. Diego Godin, der 30-jährige Uruguayer, fehlte beim 1:0 gegen Malaga wegen einer Oberschenkelblessur. Lucas Hernandez, erst 20 Jahre alt, agierte in der Innenverteidigung neben José Maria Gimenez, ebenfalls erst 21. Mit dieser Bubi-Defensive wird Atlético auch ins Duell mit den Bayern gehen. Ein Nachteil?
„Godin hält hinten alles zusammen. Es hilft Bayern, wenn er nicht dabei ist“, sagt Thomas Helmer im Gespräch mit der AZ. Der frühere Abwehrspieler der Bayern warnt trotz des Godin-Ausfalls davor, Atlético für schwächer zu halten: „Für mich ist es das unangenehmste Los, wobei Bayern es in zwei Spielen schaffen kann. Es wird noch enger als gegen Benfica.“ Im Viertelfinale hatten sich die Bayern in zwei umkämpften, aber sehr fairen Partien knapp durchgesetzt (1:0 in München, 2:2 in Lissabon).
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Diesmal wird mehr Gift im Spiel sein, glaubt Helmer: „Provozieren gehört international dazu, das kann Atlético besonders gut.“ Der FC Barcelona musste das im Viertelfinale erfahren – und ließ sich davon beeindrucken.
Sind die Bayern cooler? Helmer hofft, dass Guardiolas Team pünktlich seine Topform abruft. „Man merkt gerade, dass die Saison echt lang ist. Ich habe den Eindruck, dass Bayern nicht mehr die Power über die Flügel hat wie in der Hinrunde.“ Arjen Robben fehle der Mannschaft, Franck Ribéry habe zuletzt sehr häufig gespielt. „Und Douglas Costa ist nicht mehr so stark wie in der Hinrunde.“ Helmers Befürchtung: „Wenn Bayern statisch agiert, spielt das Atlético in die Karten."