Hecking: "Ich war nie ein Bewunderer des FC Bayern"
Wolfsburg - Mit einem Sieg am Dienstag in München (20.00 Uhr/Sky, Liveticker auf az-muenchen.de) wäre der Hattrick perfekt. Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking glaubt an die Chance. "Ich habe immer gesagt, dass wir an guten Tagen mit Bayern mithalten können. Das braucht aber Mut und Entschlossenheit", sagte Hecking vor dem Treffen der Liga-Spitzenteams. Die letzten beiden Aufeinandertreffen in der Bundesliga und im Supercup entschieden die Wölfe für sich.
Hecking warnte vor der besonderen Hausmacht des deutschen Rekordmeisters. "Wir dürfen uns nicht überrumpeln lassen. Wir müssen von der ersten Minute voll da sein", forderte der Coach und erwartete einen stürmischen Meister. "Wir müssen trotz ihres Pressings eigene Nadelstiche setzen. Sonst gehst du da unter."
Hecking wollte sich nicht von der Rotation der Münchner beeindrucken lassen. "Wir müssen auf uns gucken", meinte der 51-Jährige und forderte ein selbstbewusstes Auftreten. "Bayern hat zu Hause in der Regel 70 Prozent Ballbesitz. Wenn wir es auf 40 oder 45 Prozent bringen, ist es gut. Dann halten wir sie auch von unserem Tor weg."
Lesen Sie hier: Von wegen Katerstimmung - Die Bayern und die Wiesn-Zeit
Deutschlands "Trainer des Jahres" machte auch unverhohlen klar, dass ihm in München nicht alles gefällt. Die Stimmung im Stadion sei nicht die Beste. "Ich bevorzuge andere Stadion", meinte der Coach, der auch bemängelte, dass es dort für Auswärtsmannschaften wenige Strafstöße gibt. "Das liegt aber auch daran, dass Bayern pro Spiel 20 gute Szenen im gegnerischen Strafraum hat, und der Gegner in der Regel nur eine."
Die Begeisterung Heckings für den deutschen Rekordmeister hält sich generell in Grenzen. "Ich war auch nie ein Bewunderer des FC Bayern München", verriet der Coach dem kicker. Allerdings meinte der Trainer des deutschen Pokalsiegers und Vizemeisters auch: "Dem, was dort überragend geschaffen wurde, gilt allerdings mein größter Respekt."
Ausgesprochen hat sich Hecking mit Stürmer Bas Dost. Dem hatte er am Samstag nach dem 2:0-Sieg über Hertha BSC nach zwei Dost-Toren noch Egoismus und kindliches Verhalten vorgeworfen, weil er zuvor im Training wegen einer Auswechslung schlechte Laune verbreitete. "Ich arbeite jetzt zweieinhalb Jahre mit Bas Dost zusammen. Wir können offen miteinander umgehen", sagte Hecking nach der Aussprache am Sonntag und bereute seinen Schritt am Ende ein wenig: "Vielleicht hätte ich damit nicht an die Öffentlichkeit gehen sollen."
Pünktlich zum Wiedersehen mit seinen alten Teamgefährten meldete sich auch Luiz Gustavo zurück. Der Brasilianer hat seine Reizung unterhalb des Knies überstanden und wird wieder in die Startelf stehen. Auch von Beginn dabei ist Innenverteidiger Dante, der vor drei Wochen ebenfalls von den Bayern zum Werksklub gewechselt war. Links in der Abwehrkette erhält Ricardo Rodriguez wieder den Vorzug vor Marcel Schäfer.