Hausgemachter Erfolg: Die Säbener Sechs

„Das Vorbild ist Barcelona“: Lahm, Schweinsteiger, Müller, Badstuber, Alaba und Contento kommen aus Bayerns Jugendabteilung. In Madrid wollen sie Xavi & Co. als Champions-League-Sieger beerben.
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An der Säbener Straße ausgebildet, in Lyon mit dem FC Bayern ins Finale eingezogen (v.l.): David Alaba, Thomas Müller, Diego Contento und Philipp Lahm.
Ulmer An der Säbener Straße ausgebildet, in Lyon mit dem FC Bayern ins Finale eingezogen (v.l.): David Alaba, Thomas Müller, Diego Contento und Philipp Lahm.

MÜNCHEN - „Das Vorbild ist Barcelona“: Lahm, Schweinsteiger, Müller, Badstuber, Alaba und Contento kommen aus Bayerns Jugendabteilung. In Madrid wollen sie Xavi & Co. als Champions-League-Sieger beerben.

Klar, der FC Bayern spart so Millionen Euro. Philipp Lahm (26), Bastian Schweinsteiger (25), Holger Badstuber (21), Thomas Müller (20), Diego Contento (19), David Alaba (17) – auch diese Sechs spielten in Lyon, diese Sechs schafften den Einzug ins Finale der Champions League. Und diese Sechs stammen aus der eigenen Jugend – für die Säbener Sechs musste der Rekordmeister keinen Cent Ablöse bezahlen. Doch um Geld geht es nur am Rande. Es geht um mehr: um die Zukunft des FC Bayern.

„Wir hatten heute, liebe Freunde, sechs Spieler auf dem Platz, die aus unserer Nachwuchsabteilung kommen“, hatte Boss Karl-Heinz Rummenigge beim Bankett nach dem 3:0 gesagt, „das macht uns sehr stolz.“ Und auch dankbar und optimistisch. „Louis van Gaal hat es geschafft, diese Mannschaft zusammenzubauen. Da ist eine klare Handschrift zu erkennen“, sagte Präsident Uli Hoeneß, „und zwar nicht nur im Fitness-Bereich wie beim Vorgänger, sondern was die Mischung der Mannschaft betrifft: erfahrene Spieler und junge Spieler aus unserem Stall, das ist ein Glückszustand.“

Ein Glückszustand, aber kein Zufall. „Das hat mit der Philosophie unseres Trainers zu tun“, erklärt der in Kolbermoor geborene Bastian Schweinsteiger. Er spielt seit 1998 bei Bayern und unter van Gaal im defensiven Mittelfeld die Saison seines Lebens. Konkreter wird Kollege Philipp Lahm. Der gebürtige Münchner, seit 15 Jahren – unterbrochen von zwei Jahren schwäbischem Exil beim VfB – beim FC Bayern, sagt: „Das ist wichtig und toll für die Fans, dass sie sehen: Da sind ihre Jungs dabei, Jungs aus München und Bayern, die aus der eigenen Jugend kommen.“

Doch ist dafür ausschließlich van Gaal verantwortlich? „Der Trainer setzt die Jungs ein“, sagt Lahm, „aber am Ende liegt es am Spieler selbst, was er daraus macht.“ Jedoch hätten die Jungstars wie Müller und Badstuber im Vergleich zu früheren Jahren dank van Gaal einen riesigen Vorteil: „Wenn die Struktur da ist, wenn das Spielsystem vorgegeben ist, dann haben sie es natürlich einfacher, sich auf diesem Niveau zurechtzufinden – und bei uns wird jetzt seit zehn Monaten immer dieses eine System trainiert.“

Das Vorbild für dieses Modell, den Mix aus gekauften und selbst ausgebildeten Stars, die in einem vorgegebenen System agieren, ist, wie Lahm erläutert, „natürlich der FC Barcelona – auch wenn die jetzt ausgeschieden sind“.

Keeper Valdes, Abwehrorganisator Puyol, die Mittelfeldstrategen Xavi und Iniesta sowie der im Alter von 14 aus Argentinien geholte Weltfußballer Lionel Messi wurden im Jugendcamp La Masia ausgebildet. Lahm, Schweinsteiger, Müller, Badstuber, Contento und Alaba an der Säbener Straße. Und am 22. Mai können sie die Nachfolge von Xavi und Co. antreten. Als Champions-League-Sieger.

J. Schlosser, P. Strasser

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