"Hat gespielt, als wäre es ein Champions-League-Finale": Kompany mit großem Lob für Müller

Der FC Bayern startet mit einem 4:0-Auswärtssieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SSV Ulm in die Saison 2024/25. Für Thomas Müller ist es die 17. Saison beim deutschen Rekordmeister. Wird er unter Neu-Trainer Vincent Kompany eine wichtige Rolle einnehmen?
Maximilian Steiger |
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SSV Ulm 1846 - FC Bayern München
SSV Ulm 1846 - FC Bayern München © IMAGO

Ulm – Der FC Bayern gewinnt mit einem souveränen Auftritt bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm mit 4:0. Ein Spieler, der am Freitagabend herausragt, ist Thomas Müller. Bereits in der Vorbereitung glänzte er als Kommandogeber in Pressing-Situationen - gegen den SSV Ulm sogar als Spieler des Spiels.

Guter Einstand in eine Saison unter dem Motto "Neuanfang"

Das 4:0 gegen Ulm war ein gelungener Auftakt in eine Saison, vor welcher ein klarer Schlussstrich gezogen wurde und nun alles anders werden soll. In den vergangenen Wochen gab es reichlich Veränderungen: Ungewohntes Saisonende (ohne Titel seit zwölf Jahren), Trainerwechsel (der dritte innerhalb von drei Jahren) und erstmals eine Saisonvorbereitung in Südkoreas Hauptstadt Seoul. Hinzu kommen ein Kaderumbau, geplatzte Neuzugänge und Saisonprognosen aus allen Richtungen.

Eines ist in München aber immer - oder wieder - gleich: Ur-Bayer Thomas Müller. Dieser glänzte am Freitagabend mit zwei Treffern und einem Assist, wurde verdient zum Man-of-the-Match gewählt und erhielt auch von seinem Trainer Vincent Kompany ein großes Lob für seine Einstellung. "Das ist ein Spieler, der ist immer motiviert. Er hat das gespielt wie ein Champions-League-Finale", sagte der 38-Jährige nach der Partie bei Sky.

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Vincent Kompany: Ein Befürworter Müllers?

Der mittlerweile 34-jährige Müller geht in seine 17. Saison beim deutschen Branchenprimus. Dabei wirkt er gerade jetzt in bester Verfassung. Und das zu einer Zeit, in der sich einiges an der Säbener Straße wandelt und ziemlich alles auf dem Prüfstand steht. Unter Ex-Trainer Thomas Tuchel hatte Müller keinen leichten Stand, bekamt so wenig Spielzeit (2180 Minuten) wie noch nie seit seiner Debütsaison. Dennoch ließ sich Müller nicht unterkriegen, stichelte nie und akzeptierte seine Rolle.

Wie diese unter seinem neuen Cheftrainer Vincent Kompany aussieht, ließ Müller in der Vorbereitung nie verlauten: "Es ist für alle eine neue Situation. Ich hoffe natürlich, dass ich die Fähigkeiten, die ich habe, die mich von anderen unterscheiden, positiv einbringen kann und der Trainer auf diese zurückgreifen will." Aber "aktuell weiß ich noch nicht, wie meine Rolle aussehen wird. Dazu ist der Fußball viel zu schnelllebig und lebendig", sagte Müller noch vor wenigen Wochen. Er "arbeite sehr hart, um auf so viel Spielzeit wie möglich zu kommen - aber das wollen alle."

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Enorme Konkurrenz in der Offensive

Dem aktuellen Anschein nach könnte dies funktioniert zu haben. Unter Neu-Trainer Vincent Kompany scheint Müller wieder richtig aufzublühen - und das, obwohl die Konkurrenzsituation in der Bayern-Offensive aktuell so groß ist, wie lange nicht. Neuzugang Michael Olise, der bei seinem Pflichtspieldebüt bereits einen Assist beisteuern konnte, Jamal Musiala, Mathys Tel, Serge Gnabry, Leroy Sane, natürlich Harry Kane – und stand jetzt: Kingsley Coman. Auf den ersten Blick erscheint es für Müller nicht einfacher, sich durchzusetzen, als in der vergangenen Saison.

Doch auf den zweiten Blick wird deutlich: Diese Saison hat er einen Trumpf: Neu-Trainer Vincent Kompany. Dieser hält große Stücke auf seinen Lautsprecher und womögliches Bindeglied zwischen Trainer und Spielern. Kompany war in Anderlecht selbst Spieler-Trainer und könnte auch daher die Qualitäten Müllers besonders wertschätzen.

Wie Sport-Vorstand Max Eberl vor kurzem durchblicken ließ, habe sich Kompany sehr viele Gedanken gemacht, um eine gute Mischung zu finden. Angesprochen auf Müller sagte er: "Es kommt solchen Spielern, die so schlau sind, entgegen." Gegenüber der "Bild" ergänzte er weiter: "Thomas ist kein schlechter Spieler, er ist vielleicht ein bisschen älter. Im Alter kann die Qualität aber auch gut sein. Und das wissen wir beim Thomas", so Eberl gegenüber "Bild".

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Müller: "Ich hab' Spaß am Spiel und fühle mich ziemlich gut"

Mit seinen 34 Jahren ist Müller der älteste Feldspieler im Kader. Auftritte wie am Freitagabend im Interview bei Sky, als er frech mit Field-Reporter Michael Leopold über ein mögliches Handspiel von Serge Gnabry und der Grenze der Achselhöhle diskutierte und gestikulierte, erinnern an alte Zeiten. Hinzukommt, dass Müller dem Anschein nach und laut eigenen Aussagen in guter Verfassung ist. So ließ der für seine lockere Art bekannte Bayer nach den Leistungstest vor wenigen Wochen im lässigen Hawaii-Hemd und Sonnenbrille verlauten: "So wie es bisher aussieht, ist der Onkel noch besser in Shape, als gedacht!"

Auch nach dem Pflichtspielauftakt am Freitagabend gab sich Müller positiv gestimmt. "Ich fühle mich ziemlich gut - nicht nur körperlich. Ich hab' Spaß am Spiel und man freut sich natürlich, wenn man reinkommt, wenn man Aktionen hat", lauteten Müllers Worte nach einer Partie mit zwei Toren und einem Assist. Dennoch war es Müllers Bitte, dass es "weniger um Einzelspieler" gehen solle, denn "jeder zieht bisher voll mit und alle hauen rein".

Wenn auch Müller weiterhin "alles reinhaut" weiterhin so performt, könnte es sein, dass das alte Van-Gaal-Credo "Müller spielt immer" womöglich wieder mehr Gültigkeit haben könnte als unter Ex-Trainer Thomas Tuchel.

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  • Himbeer-Toni am 17.08.2024 11:02 Uhr / Bewertung:

    Wer Thomas Müller schon zum alten Eisen gelegt hat wird sich noch wundern.

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