"Hart für beide Mannschaften": Was Bayern-Trainer Tuchel vor dem Topspiel gegen Leverkusen aufregt
München - Es ist das erste echte Gipfeltreffen der Saison – und Joshua Kimmich (28) tut alles, um bei diesem Highlight gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen an diesem Freitag (20.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) in der Münchner Arena dabei zu sein. Der Mittelfeldstar des FC Bayern bekam im Länderspiel gegen Japan (1:4) einen Schlag auf den Oberschenkel ab, nach AZ-Informationen handelt es sich dabei um nichts Ernstes, doch der Schmerz ist so stark, dass er Kimmich in seinen Bewegungen einschränkt.
Beim 2:1 gegen Frankreich kam Kimmich daher nicht zum Einsatz, am Mittwoch wurde er in München von den Bayern-Ärzten untersucht. Sein Einsatz im Abschlusstraining und dann auch im Spiel ist ungewiss. Bayerns zentraler Engpass. Genau vor einer solchen Situation hatte Trainer Thomas Tuchel (50) zuletzt gewarnt, als er den Kader als "auf manchen Positionen ein bisschen mutig" bezeichnete. Besonders defensiv sei das Aufgebot "auf Kante genäht". Stimmt.
Falls Joshua Kimmich ausfällt: Überrascht Trainer Tuchel mit Talent Aleksandar Pavlovic?
Sollte Kimmich im Topspiel ausfallen, stünden mit Leon Goretzka (28) und Konrad Laimer (26) nur zwei gestandene Profis für die Doppelsechs bereit. Raphael Guerreiro (29) befindet sich nach seinem Muskelbündelriss im Aufbautraining, Jamal Musiala (20) ist wirkungsvoller als Zehner.

Der Bayern-Youngster könnte nach seinem Muskelfaserriss in den Kader zurückkehren, mit der Startelf wird es aber wohl noch nichts – zumal sich Thomas Müller (34) in prächtiger Form präsentiert. Auf der Sechserposition gibt es zudem mit Aleksandar Pavlovic (19) ein Talent, das Tuchel in der Vorbereitung überzeugt hat. Überrascht der Coach mit Pavlovic?

Klar ist: Tuchel gefällt die Ansetzung der Partie überhaupt nicht. "Ich finde die Terminierung am Freitagabend bisschen hart für beide Mannschaften", sagte er: "Wir stellen beide viele Nationalspieler ab und es ist ja auch ein Topspiel für die Bundesliga. Ich hätte lieber am Samstag gespielt." Da kann man Tuchel verstehen.
FC Bayern gegen Leverkusen: Lobeshymnen auf Bayer-Coach Xabi Alonso
Trotzdem wird seine Mannschaft alles daran setzen, das Team der Stunde die Spitzenposition zu entreißen. Xabi Alonso (41), der von 2014 bis 2017 für Bayern spielte, hat Leverkusen sehr gut weiterentwickelt – und sich damit selbst bei den größten Klubs ins Schaufenster gestellt. Auch seine früheren Vereine Real Madrid und die Bayern beobachten Alonso genau.
Er sei sympathisch, intelligent und habe gute Trainer gehabt, sagte Bayerns langjähriger Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (67) über Alonso: "Und wenn einer dazu ein guter Typ ist, dazu so diszipliniert und empathisch, müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn er keinen Erfolg als Trainer hat". Ähnlich sieht es der aktuelle Real-Coach Carlo Ancelotti (64), der sagte: "Hätte ich auf einen Spieler wetten müssen, der mal Trainer wird, hätte ich auf Xabi Alonso gewettet."
Leverkusen präsentiert sich vor dem Topspiel beim FC Bayern selbstbewusst
Im Team kommt Alonso bestens an. "Zu ihm schaust du auf", sagte Granit Xhaka (30). Und Topstürmer Victor Boniface (22) meinte: "Es ist sehr gut, Xabi als Coach zu haben." Und so ist die Hoffnung da, dass Leverkusen in dieser Bundesliga-Saison vielleicht sogar den ersten Titel seit dem Pokalsieg 1993 holen könnte.
"Wir gehen da in einem guten Moment hin nach drei Siegen und drei guten Spielen", sagte Alonso. "Das wird eine große Herausforderung. Aber wir haben eine gute Energie und viel Selbstvertrauen. Wir wollen so weitermachen und sehen, was passiert." Das Spiel wird einen Hinweis geben, ob Bayer um die Meisterschaft mitspielt.