Harry Kane will unbedingt zum FC Bayern – und stellt Tottenham-Boss Levy nun ein Ultimatum
München/Singapur/London - Na logisch, diese Frage zu Harry Kane musste ja kommen. Aber Bayern-Trainer Thomas Tuchel ließ sich am Dienstagnachmittag in Singapur nichts zu dem heißesten Transfer-Thema dieses Sommers entlocken. "Vielleicht wechseln wir gleich zur nächsten Frage", sagte Tuchel mit einem Schmunzeln: "Ich werde die Frage nicht beantworten, wie Sie sich vorstellen können."
Klar: Es gibt bislang auch nichts zu vermelden. Und die Münchner wollen das ordentliche Verhältnis zu Daniel Levy, dem Präsidenten des Kane-Klubs Tottenham Hotspur, nicht mit öffentlichen Statements belasten.
Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und der Technische Direktor Marco Neppe waren am Montag für ein Treffen mit Levy nach London gereist, der Tottenham-Boss machte dabei nach AZ-Informationen seine Haltung noch einmal deutlich: Kane soll auf keinen Fall für weniger als 100 Millionen Pfund (umgerechnet: 117 Millionen Euro) abgegeben werden.
Der Stürmer selbst hat Levy längst mitgeteilt, dass er seinen 2024 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Kane will zu Bayern wechseln – und Tottenham möchte mit Kane Geld verdienen. Daher hat sich nun ein Pokerspiel entwickelt, ein Geduldsspiel.
Wechselt Kane zum FC Bayern? Tottenham-Star setzt ein Ultimatum
Denn: Bayern liegt offenbar noch weit unter Levys Forderungen, laut "The Athletic" sogar um 25 Millionen Pfund. Die Frage ist jetzt: Welche Seite bewegt sich zuerst? Die Münchner sind weiter optimistisch, dass der Kane-Deal klappt – auch wenn sich Levy wie erwartet als hartnäckiger, standhafter Verhandlungspartner präsentiert.

Doch Kane stellt nun ein Ultimatum und will bis zum ersten Tottenham-Saisonspiel am 13. August Klarheit haben. Dann soll der Deal entweder perfekt oder abgesagt sein. Eine schnelle Einigung wäre auch aus Bayern-Sicht wichtig, damit sich der englische Nationalmannschaftskapitän mit seinen neuen Teamkollegen einspielen kann. Bereits am 12. August trifft Bayern im deutschen Supercup auf RB Leipzig. Am 18. August steht dann das erste Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen an. Mit Kane?
"Wir haben klare Entscheidungen", sagte Tuchel zu den Abstimmungen in der internen Transfer-Taskforce, der auch die Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge angehören. Man werde sich nicht "hetzen lassen" und nicht von Zeitdruck oder Alternativen leiten lassen, so Tuchel: "Wir wissen, welche Spieler wir wollen."
Kane-Poker: Verhandlungsgeschick des FC Bayern gefragt
Kane steht dabei ganz oben auf der internen Wunschliste, nach dem Vollzug des Wechsels könnte auch noch Rechtsverteidiger Kyle Walker (33) von Manchester City zu Bayern kommen. Zudem hofft Tuchel auf einen defensivstarken Sechser und einen Top-Torhüter, der Manuel Neuer (37/Reha nach Beinbruch) im Notfall ersetzen könnte.
Im Falle Kane ist jetzt Verhandlungsgeschick gefragt – in erster Linie von CEO Dreesen, der gemeinsam mit Neppe im Privatjet nach London geflogen war. Wird am Ende vielleicht sogar noch ein Bayern-Spieler in den Transfer integriert, um die Ablösesumme für Kane zu drücken?
Spekuliert wird außerdem über eine Rückkaufklausel der Spurs, falls Kane irgendwann wieder nach England wechseln wollen würde. Doch zunächst soll er für vier Jahre der Mittelstürmer des FC Bayern sein. Die Münchner Verantwortlichen sehnen seine Unterschrift herbei.