Hallen-Bau: FC Bayern Basketball dementiert Einigung mit Dietrich Mateschitz

Red-Bull-Boss Mateschitz kündigt den Neubau auf dem Gelände des Radstadions an – mit 10.000 Plätzen und rund 100 Millionen Euro teuer. Die Basketballer dementieren eine Einigung.
Julian Buhl |
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Hier soll die Multifunktionshalle entstehen: Das mittlerweile abgerissene Radstadion am Rande des Olympiaparks.
Henning Schlottmann/ho Hier soll die Multifunktionshalle entstehen: Das mittlerweile abgerissene Radstadion am Rande des Olympiaparks.

München - Bislang waren die Statements zum Neubauprojekt einer Multifunktionshalle, in die der EHC Red Bull München und die Basketballer des FC Bayern einziehen sollen, stets im Konjunktiv gehalten. Damit ist jetzt Schluss. Die neue Halle kommt! Das bestätigte der Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten".

Der österreichische Milliardär muss es ja eigentlich wissen, schließlich will er das Projekt finanzieren. "Wir werden die Halle mit 10.000 Plätzen um rund 100 Millionen Euro vorfinanzieren", kündigte er an – eben ganz ohne Konjunktiv.

Und der 72-Jährige wurde noch konkreter. Red Bull werde auf dem Gelände des ehemaligen Radstadions am Rande des Olympiaparks eine Halle "für Eishockey und Basketball bauen", bestätigte er. "Eine Eröffnung haben wir uns für 2019 vorgenommen", führte er weiter aus: "Refinanzieren wollen wir die Halle durch Mieteinnahmen von EHC Red Bull München, die Basketballer von Bayern München und die Stadt. München ist ambitioniert."

Damit stehen die Rahmendaten fest. Sollte man meinen. Doch Mateschitz sprach ausgerechnet in der Refinanzierungsfrage von "wollen" – nicht "werden".

Die Basketballer dementieren eine Einigung

Der FC Bayern war von Mateschitz’ Vorpreschen jedenfalls überrascht und dementierte eine Einigung mit Red Bull auf AZ-Nachfrage. "Unser Präsidium um Uli Hoeneß hat mit Herrn Mateschitz vereinbart, dass es zu gegebener Zeit Gespräche geben soll. Diese haben jedoch noch gar nicht stattgefunden", sagte Andreas Burkert, der Medienchef der Bayern-Basketballer.

Auf Hoeneß, der nach seiner verbüßten Haftstrafe nun wieder Bayern-Präsident ist, setzt Mateschitz bei der Realisierung seiner Hallenpläne, die schon vor Jahren einmal in München aufkamen. "Das Hallenprojekt wurde nicht abgelehnt, es war nur drei Jahre lang kein Thema", sagte Mateschitz.

Hoeneß sei nun aber "wieder die Seele und das Gehirn des FC Bayern" und auch "wieder der Motor des ganzen Projekts". Hoeneß hatte unlängst berichtet, dass er Mateschitz schon vor seiner Haft "zweimal wegen der Basketballhalle" besucht hatte. Der Red-Bull-Gründer habe ihm "einen sehr netten Brief" geschrieben, als er aus dem Gefängnis gekommen sei.

In diesem habe Mateschitz aufs Neue seine Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Und den Ball habe ich aufgenommen", sagte Hoeneß. Das Thema Hallenbau ist jetzt Chefsache. Einen Gedankenaustausch der beiden Alphatiere gab es bereits.

"In zwei Stunden wäre die Eisfläche in ein Basketballfeld umgewandelt. Ähnlich wie bei der Multifunktionshalle in Los Angeles", sagte Hoeneß der "Sport Bild". Probleme bei der Koordination der Spielpläne der beiden Teams sollte es ohnehin keine geben. Die Telekom ist Hauptsponsor der Basketball- und der Eishockey-Liga. Aktuell spielen die Bayern-Basketballer im Audi Dome, der ein Fassungsvermögen von 6.700 Zuschauern hat.

Uli Hoeneß: "Ich hänge wie eine Glucke über diesem Verein"

Der EHC trägt seine Heimspiele im alten Eisstadion des Olympiaparks aus, in das knapp 6.000 Fans passen. Erst im Sommer wurde die Rudi-Sedlmayer-Halle am Westpark modernisiert, unter anderem mit einem Videowürfel und einem Erholungsbereich in der Kabine. "Der Audi Dome ist unser Zuhause. Wir werden ihn brauchen, selbst wenn eine neue Halle käme", sagte FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic kürzlich der AZ. Unter Druck, in eine neue Halle umziehen zu müssen, sehen sich die Basketballer also keinesfalls.

"Ohne die Bayern wird es mit dem Projekt schwierig werden"

Und dass der FC Bayern, falls es dazu kommt, gemeinsame Sache mit Red Bull, dem Sponsor des derzeit schärfsten fußballerischen Rivalen RB Leipzig, machen würde? Für Hoeneß kein Problem: "Ich kann die Fans beruhigen: Falls es irgendwelche Spitzen aus Leipzig gäbe, würde ich schon Kontra geben – keine Sorge."

Nachdem Hoeneß gesagt habe, "dass er sich einen Einstieg vorstellen kann, kommt da wieder Bewegung rein", hatte die neue Leiterin des Olympiaparks Marion Schöne am Samstag der SZ gesagt. "Wenn eine Multifunktionsarena käme, müsste man die ÖPNV-Anbindung in diesem Bereich verbessern", kündigte sie an – im Konjunktiv, versteht sich.

Dass die neue Halle kommt, steht nach Mateschitz’ Äußerungen nun fest. Die Frage ist nur, ob mit oder ohne dem FC Bayern als Mieter. Kürzlich sagte Schöne der AZ dazu: "Ohne die Bayern wird es mit dem Projekt schwierig werden."

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