Haftentlassung: Hoeneß profitierte von Reichenbonus

München - Schon seit Anfang 2015 ist Uli Hoeneß Freigänger und darf zum Arbeiten am Tag in die Geschäftsstelle des FC Bayern an die Säbener Straße. Von seiner dreieinhalbjährigen Haftstrafe muss der ehemalige Bayern-Präsident nur noch etwa einen Monat absitzen, kommt am 29. Februar frei. Damit kann er, obwohl es Berichte über eine sehr schwere Haftzeit gibt, zufrieden sein.
Auf dem Weg in die vorzeitige Freiheit hat ihm aber sein Vermögen geholfen, berichtet das Magazin "Stern". Dort sagt der Vorsitzender Richter am Landgericht Augsburg, Claus Pätzel, über die vorzeitige Entlassung: "Sicher sind hierbei Leute im Vorteil, die über viel Geld verfügen."
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Richter gibt zu: "Auch andere Rechtssicht ist vertretbar"
Auch bei Hoeneß spielte eine nicht unerhebliche Rolle, dass er den entstandenen Steuerschaden - etwa 43 Millionen Euro - von sich aus an den Staat überwies. "Oft kommen Betrüger für den Schaden nicht auf", betont Richter Pätzel gegenüber dem "Stern". Oft haben auch die Angeklagten nicht das Vermögen dazu - kommt Hoeneß also vor allem wegen seines Geldes frei?
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Geschadet hat es jedenfalls nicht: Die Staatsanwaltschaft München wollte keine vorzeitige Entlassung Hoeneß´ - Richter Pätzel gibt zu: "Auch die andere Rechtssicht ist vertretbar." Doch in seiner Entscheidung über eine vorzeitige Haftentlassung wertete das Gericht die Zahlung Hoeneß´ als besonders positives Zeichen.