Guardiolas Auslese: Das ist die Stammelf

Der Bayern-Trainer hat pünktlich zum Start seine Favoriten beisammen. Müller ist gesetzt, Boateng und Mandzukic zittern – und Can versucht’s in Leverkusen.
von  Patrick Strasser
Immer am Anschlag: Bayern-Star Thomas Müller.
Immer am Anschlag: Bayern-Star Thomas Müller. © dpa

MÜNCHEN Pep Guardiola hat Wort gehalten. Und der erste Profi kapituliert. Der Bayern-Trainer hatte angekündigt, den 28er-Kader (inklusive des Reha-Patienten Holger Badstuber) nach Ende der Vorbereitung zu verschlanken, da er während der Saison lieber mit einem kleineren, kompakteren Kader arbeitet.

Also wechselte Emre Can zu Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen. Der 19-Jährige unterschrieb dort einen Vertrag bis 2017. Die Ablöse für den Mittelfeldspieler soll laut „dpa“ bei rund sechs Millionen Euro liegen. Die Bayern haben sich eine Rückkaufoption gesichert.

Das Vorbild: 2009 ging Toni Kroos als Leihgabe zu Bayer und kehrte nach eineinhalb Jahren als Leistungsträger an die Säbener Straße zurück. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sagte: „Emre Can ist eines der großen Talente des deutschen Fußballs.“ Was ihn allerdings auch nicht für Guardiolas Elite-Kader qualifiziert.

Denn Pep hat fertig. Er hat seinen Kader sortiert, eine Stammelf gefunden. Mit dem Gewinn des Audi Cups durch das 2:1 gegen Manchester City ist die Vorbereitungszeit nach 38 Tagen abgeschlossen. Am Montag beginnt der Ernst des Fußballs mit der Erstrundenpartie bei Regionalligist BSV Rehden (20.30 Uhr, ARD, Sky live). „Jetzt startet die richtige Saison mit Pokal und Liga“, sagte Guardiola. Die AZ zeigt, welche Spieler nun welches Standing haben – und wer wohl noch gehen darf.

DIE STAMMELF
So wie der Spanier für die Generalprobe, das City-Spiel, aufstellte, dürfte es erstmal in die Saison gehen. Mit Neuer im Tor, mit Martínez als neuem Innenverteidiger neben Dante, auf den Außen wie im Triplesieger-Jahr Lahm und Alaba. Schweinsteiger agiert als alleiniger Sechser, vor ihm Kroos und Neuzugang Thiago. Über die Außen stürmen Robben und Ribéry. Und vorne: großes, schlankes Müller. Das sind die Top-Top-Top-Spieler (so lobt der Coach im Deutschen gerne) für Peps Top-Elf.
Der große Gewinner ist Thomas Müller, der nicht mehr mit Robben um einen Platz kämpfen muss. In ihm sieht Guardiola den idealen „falschen Neuner“, einen laufstarken, aber auch torgefährlichen Stürmertypen – bis Mario Götze komplett fit ist.

DIE ZWEITE WAHL
Mit Beginn der Pflichtspiele darf Guardiola für die Ersatzbank nur noch sieben Profis nominieren und nicht mehr eine ganze Elf wie beim Audi Cup. Die „Super-Super-Spieler“, die es nicht ganz in die Top-Top-Top-Elf schaffen: Torwart Starke, Van Buyten, Rafinha, Shaqiri, Pizarro. Dazu Boateng und Mandzukic, die als große Verlierer der Pep-Vorbereitung gelten. Im Mai noch als Stammspieler zu Triple-Ruhm, jetzt außen vor. „Sie finden bei uns keinen Spieler, der auf der Bank zufrieden ist“, sagte Rummenigge, „wir wissen, welchen Wert Mario hat. Das hat er letzte Saison bewiesen.“

DIE NACHRÜCKER
Die Überraschung der ersten Pep-Wochen könnte ein Super-Super-Super-Talent werden, das lange als Kandidat für eine Ausleihe galt: Mitchell Weiser (19), in der Rückrunde der letzten Saison zur Lehre in Kaiserslautern, bekam viele Einsatzminuten als Joker. Der Teenie mit der Elvis-Tolle hat gute Chancen wie Shaqiri ein Back-up für Robben und Ribéry zu werden. Weitere Hoffnungsträger: Mittelfeld-Talent Höjbjerg und Kirchhoff.

DIE WACKELKANDIDATEN
Guardiola hat nie Namen genannt. Doch beim Audi-Cup waren Diego Contento (Kontakte zu Werder Bremen) und Luiz Gustavo (Wechsel zu Wolfsburg wird immer wahrscheinlicher) nicht im Kader. Meist bei den Amateuren in Liga vier dürften sich Weihrauch und Keeper Raeder wiederfinden.

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