Guardiola und Götze: Die Zeichen stehen auf Trennung

Mario Götze wurde im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona erst in den letzten Minuten eingewechselt. Trainer Pep Guardiola vertraut offenbar nicht mehr auf den Weltmeister und soll ihn loswerden wollen.
von  AZ

München - Neuer Tiefpunkt für Weltmeister Mario Götze: Während die Bayern gegen Barca um die letzte Chance kämpften, doch noch ins Finale von Berlin einzuziehen, saß er auf der Bank. Erst in der 87. Minute wurde der Ex-Dortmunder eingewechselt - zu spät, um noch etwas bewirken zu können. Bayern gewann 3:2 und schied dennoch aus.

Das Halbfinal-Aus schmerzte nicht nur die Bayern, besonders schmerzte es Götze. Während Thiago und Bastian Schweinsteiger, denen sichtlich die Kräfte schwanden, bis zum Schluss respektive fast bis Spielende (Schweinsteiger) spielten, musste der Schütze des Goldenen Tores im WM-Finale gegen Argentinien nicht nur zusehen, wie die Bayern an der Herkules-Aufgabe scheiterten, das Spiel erst mit vier, dann mit fünf Toren Abstand zu gewinnen.

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Er musste auch zusehen, als Guardiola in der 68. Minute den defensiveren Sebastian Rode brachte, als Kapitän Philipp Lahm platt war. Nach den späten Einwechslungen gegen den BVB in Liga und Pokal-Halbfinale zeichnet sich immer mehr ab: Guardiola vertraut dem hochtalentierten Offensivspieler nicht mehr.

Wie die Sport Bild erfahren haben will, sollen die Zeichen nun sogar auf Trennung stehen. "Götze klagt intern über fehlende Absprachen durch Guardiola, der wiederum im kleinen Kreis geäußert haben soll, dass er sich von Götze trennen würde, wenn Bayern mitspielt", heißt es.

Kaiser Franz Beckenbauer sagte über den 22-Jährigen: "Er kann sich nicht durchsetzen. Er ist ein wunderbarer Spieler, ein Dribbler. Aber sein Spiel ist ein körperloses Spiel. Wenn er den Körper einsetzen soll, ist er zweiter Sieger. Da wünsche ich mir, Götze hätte das Durchsetzungsvermögen eines Suarez, der von der Statur her ähnlich ist", sagte der Kaiser kürzlich, während Guardiola den Dribbler nur mit Lobeshymnen überschüttet - wie er es gerne regelmäßig bei kritisierten Spielern zu tun pflegt. Und Götze selbst? Er schweigt.

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Lothar Matthäus hatte kürzlich das Problem des Ex-BVBlers diagnostiziert: "Götze hat in Dortmund anders Fußball gespielt - mit Begeisterung, mit Freude und mit anderer Körpersprache als beim FC Bayern. Aber Götze ist nicht der erste Spieler, der es nicht auf Anhieb geschafft hat, beim FC Bayern gleich die Erwartungen zu erfüllen. Der Trainer hat noch nicht die richtige Position für ihn gefunden."

Möglich, dass Guardiola die richtige Position auch gar nicht mehr findet, geschweige denn finden will: Ein Verkauf des 22-Jährigen im Sommer scheint nicht mehr ausgeschlossen.

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