Guardiola über Abräumer: "Nicht die großen Beine"

Bayern-Trainer Pep Guardiola sprach nach der 1:4-Pleite beim VfL Wolfsburg über das misslungene Abwehr-Verhalten der Mannschaft. " Wäre einfach für mich als Trainer, wenn ich sagen würde, Schweinsteiger und Alonso sind zu langsam"
München - Der Frust saß tief nach der bitteren 1:4-Pleite in Wolfsburg beim Rückrundenauftakt. Gleich dreimal ließen sich die Bayern dabei auskontern - der in der Hinrunde ungeschlagene Spitzenreiter war noch im Winterschlaf. Bei der PK vor dem anstehenden Spiel am Dienstag gegen Schalke 04 (20 Uhr, AZ-Liveticker) analysierte Guardiola den schwachen Auftritt seiner Mannschaft und nahm sie gegen die Königsblauen in die Pflicht.
Vor allem die Unachtsamkeiten in der Abwehr und das Verhalten nach Ballverlusten solle dann ganz anders aussehen als gegen die "Wölfe": "Wenn wir unsere Gegner laufen lassen, sind wir kaputt. Tot. Bei unserer Spielweise. Nicht nur in der Bundesliga, auch in der Zweiten Bundesliga können wir verlieren", sagte Guardiola und nahm die Niederlage auch auf seine Kappe: "Wir haben Dante und Boateng alleine gelassen mit De Bruyne - das war mein Fehler."
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Der Spanier hatte bei seiner Mannschaft angesichts der totalen Hinrunden-Dominanz eine gewisse Überheblichkeit ausgemacht: "Vielleicht brauchen die Spieler nach sechs Wochen Pause auch ein bisschen Angst in diesen Aktionen, in den Zweikämpfen, you know." Er wollte die Ursachen für das fehlerhafte Umschaltspiel bei den Wolfsburger Kontern nicht nur an den beiden Hauptverantwortlichen im defensiven Mittelfeld - nämlich den Abräumern Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger - suchen.
"Es wäre doch einfach für mich als Trainer, wenn ich sagen würde, Schweinsteiger und Alonso sind zu langsam, nehme ich sie einfach raus. Oder dann spielen beide Spieler mit Motorrädern, dann können wir das Spiel und die Konter kontrollieren." Guardiola gestand ein, dass beiden Spielern etwas die Schnelligkeit fehle, nahm aber auch deren Kollegen in die Verantwortung: "Sie haben nicht die großen Beine, um die Konter zu kontrollieren, wenn sie im Mittelfeld stehen. Es hängt von allen elf Spielern ab. Wenn wir den Ball verlieren, müssen alle zusammenarbeiten."
Am Dienstagabend haben die Bayern die Chance, es besser zu machen als gegen De Brunye und Co.": "Wir haben wir eine neue Möglichkeit, ein Spiel zu gewinnen - und das gegen eine der besten Mannschaften Deutschlands. Mit einer Super-Organisation in der Defensive. Natürlich werden wir besser spielen."