"Guardiola hat auf viel Geld verzichtet"

Es ist die Verpflichtung schlechthin: Guardiola zum FC Bayern. Präsident Uli Hoeneß erklärt, wie es ablief.
von  az

München - Der Coup des FC Bayern Trainer-Superstar Pep Guardiola ab der kommenden Saison an die Säbener Straße zu holen, ist wohl die größte Sensation der letzten Jahre in Fußball-Deutschland. Sicher das Highlight für das Lebenswerk von Präsident Uli Hoeneß.

Der erklärte sich im Exklusiv-Interview mit „sky sports news“ umfassend und sprach über...

Wer den Deal eingefädelt hat: „Ich glaube, das war eine Gemeinschaftsaktion aller Führungskräfte. Wir haben gemeinsam viele Monate daran gearbeitet und ein sehr gutes Endprodukt herausgeholt. Es war nicht leicht, ihn zu kriegen. aber er hat von Anfang an klar gemacht, dass er sich dass er sich es sehr gut vorstellen könnte für uns zu arbeiten. Weil er glaubt, das der FC Bayern einer der wenigen Vereine ist, bei denen er mit seiner Philosophie zu recht kommt. Alle bei Bayern können stolz sein, auf das, was jetzt entstanden ist auf diesen internationalen Triumph.

Die öffentliche Reaktionen: „Ich habe noch nie so oft Gratulationen entgegen nehmen können. Auch von unbekannten Leuten auf der Straße, die mich ansprachen. Guardiola hat einen Ruf, der ist unglaublich. “

Guardiolas Gehalt: „Ich glaube, er hat bei uns auf sehr viel Geld verzichtet. Aber ich bin sehr sicher, dass er er hier bei uns mit seiner Familie - und die ist ja sehr groß - gut essen kann. Geld war eigentlich kein Thema, das die Sachen verhindert hätte. Wir haben nie versucht die gleichen Dinge in die Waagschale zu werfen, wie andere. Nämlich Geld. Wir haben gesagt, wir haben unsere Grenze, wir sind anders als Chelsea. Unsere Pfründe sind die Struktur, die tolle Gemeinschaft, eine tolle Familie, das hat sich in der Fußballwelt herumgesprochen. Und so kriegen wir doch Leute oder Trainer, die wir vor zehn Jahren nicht gekriegt hätten.“

Das Treffen mit Guardiola: Er wollte mich mal treffen. Ich bin ja mehr für die Stimmung zuständig. Die Begebung war dann in New York. Einer Stadt, die ich liebe sie. Da wusste ich schon, dass er kommt. Das war kurz vor Weihnachten. Als wir uns getroffen habe, hat er klar gemacht, dass er brennt, dass er wieder was machen will, dass das das halbe Jahr Pause gelangt hat. Das wird uns jetzt gut tun. Er bewegt vieles und ich denke, dass er ein junger dynamischer Trainer ist.“<QA0>

Wann die Idee mit Pep geboren wurde: „Das Schlüsselerlebnis war vor zwei Jahren beim Audi-Cup. Da war er im VIP-Raum und beim Gehen hat er gesagt: I can imagine to work for Bayern“ Ich könnte mir vorstellen, für Bayern zu arbeiten. Und wir saßen da und dachten, das hört sich sehr gut an. Das war eine Chance haben.“

Die Verpflichtung von Martinez als Signal an Guardiola: „Ich glaube nicht, dass wir Martinez verpflichtet haben, um zu zeigen, dass wir Geld haben. Wir haben dem Wunsch von Heynckes und Sammer entsprochen, die ihn sportlich wollten. Da haben wir in keinster Weise an Guardiola gedacht.“

Die Wertigkeit der Bundesliga: „Ich glaube, die ganze Bundesliga ist für viele interessante Spieler und Trainer eine interessante Adresse. Wir wirtschaften vernünftig, man kriegt pünktlich sein Geld, was ja auch bei großen Vereine nicht immer sein soll. Die Bedingungen für das Arbeiten sind hier fast ideal.“

Rauls Rolle bei der Verpflichtung: „Ich denke nicht, dass dessen Euphorie über die Bundesliga eine Rolle spielte. Pep ist ein Mann, der einen klare Meinung hat, er hat sich schon lange mit Bayern beschäftigt und seit August alle Spiele beobachtet. Als ich in New York bei ihm war, konnte er mit über jeden Spieler von uns viel sagen Er hatte sich die Spiele angesehen.“

Wie es mit Heynckes lief: „Es gab ja dieses ganz wichtige Gespräch zwischen Rummenigge und Heynckes. Da wurde die Marschroute für die nächsten Monate festgelegt. Wir werden alles dafür tun, dass der Abschied so wird, wie er ihn verdient hat. Nämlich summa cum laude. Ich erwarte, das wir jetzt alle aufhören an Pep zu denken, sondern daran denken, dass die Saison nicht beendet ist und wir alle mit Zitronen gehandelt hätten, wenn wir nicht Meister werden. Wir hätten auch kein Problem gehabt, mit Jupp weiter zu mache n, ,weil wir mit seiner Arbeit sehr zufrieden sind. Aber es ist eine strategische Entscheidung. Jupp ist 48, Guardiola ist 42. Ich bin zwar ein Gegner von jung und alt, es gibt nur gut und schlecht. Aber wir hätten auch mit keinem anderen als Guardiola geredet. Natürlich kann man als Verein einen Trainer nicht über jede Einzelheit informieren. Aber es gibt den Präsidenten Uli Hoeneß und den Freund Uli Hoeneß und der Freund hat Jupp schon informiert.“

Das Ansehen der Bayern: „Ich denke, dass der FC Bayern in Europa mit seiner sehr soliden Finanzpolitik, mit seinem Gehabe, nicht mehr Geld auszugeben, als er einnimmt, doch alle Zweifler eines Besseren belehrt hat. Etwas, was vielleicht bisweilen als ein bisschen schwäbisch und konservativ angesehen wurde. Aber ich bin überzeugt, dass die Leute endlich erkannt haben, dass nur das die Zukunft ist – nicht nur im Fußball, sondern auch in der Finanzwirtschaft auf der ganzen Welt.“

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