Goretzka-Wende beim FC Bayern: So hat sich der Star seinen Platz zurückerkämpft

München - Was war da denn los? Am Samstagabend veröffentlichte der FC Bayern gegen 17.30 Uhr über seine Social-Media-Kanäle wie immer die Aufstellung für die Partie bei Borussia Mönchengladbach. Kurz darauf wurden die Posts aber gelöscht und durch neue Beiträge ersetzt.
Der Grund: In der ersten Version wurde Aleksandar Pavlović als Nebenmann von Mittelfeld-Boss Kimmich angegeben – tatsächlich stand aber Leon Goretzka in der Startelf. Ein kleiner Fauxpas, der schnell behoben wurde.
Tatsächlich kann man dem Bayern-Mitarbeiter, dem der Fehler unterlaufen war, keine allzu großen Vorwürfe machen. Wer hätte denn bis vor einigen Wochen noch ernsthaft damit gerechnet, dass Goretzka nochmal in einer Bayern-Startelf auftaucht?
Leon Goretzka saß zu Saisonbeginn auf der Tribüne
Im vergangenen Sommer war der (Ex-)Nationalspieler noch ausgebootet und offensiv zum Verkauf angeboten worden. Schon unter dem ehemaligen Trainer Thomas Tuchel hatte Goretzka einen schweren Stand.
Unter dessen Nachfolger Vincent Kompany schien sich daran zunächst nichts zu ändern. In der Anfangsphase der Saison fand sich der 29-Jährige gar zwei Mal auf der Tribüne wieder, ansonsten waren Kurzeinsätze das höchste der Gefühle.
Stattdessen setzte Kompany auf Youngster Pavlovic, in João Palhinha wurde im Sommer zudem für teures Geld ein hochkarätiger Konkurrent verpflichtet. Die Beziehung zwischen den Bayern und Goretzka, sie drohte ein unrühmliches Ende zu nehmen.
Nun, ein halbes Jahr später, stellt sich die Situation komplett anders dar. Goretzka entschied sich im Sommer für einen Verbleib und setzte sich zum Ziel, sich bei den Bayern durchzubeißen – mal wieder.
Trainer und Mitspieler loben den Trainingsfleiß des 29-Jährigen, der sich trotz schwieriger Perspektive nie hängen ließ. "Leon hat keine einfache Situation gerade und trainiert trotzdem exzellent. Das muss man ganz klar herausstellen", sagte Routinier Thomas Müller.
Goretzka zuletzt in acht von zehn Spielen in der Startelf
Goretzkas Beharrlichkeit sollte sich auszahlen. Durch die Verletzungen von Pavlović (Schlüsselbeinbruch) und Palhinha (Muskelbündelriss) öffnete sich die Tür auf regelmäßige Einsatzzeiten – und Goretzka nutzte die Chance. An der Seite von Kumpel und Mittelfeld-Chef Kimmich blüht der Totgesagte seit Wochen auf und überzeugt mit guten Leistungen.

In den vergangenen zehn Pflichtspielen stand der 29-Jährige acht Mal von Beginn an auf dem Platz – und das, obwohl Pavlovic nach seiner Verletzung mittlerweile wieder bei einhundert Prozent ist.
Auch in den kommenden Wochen wird Goretzka, sofern er denn fit bleibt, auf seine Einsätze kommen. Das Gastspiel in Gladbach war für die Bayern nur der Auftakt in ein extrem straffes Programm, das alleine im Januar noch fünf Pflichtspiele bereithält. Chefcoach Kompany wird froh sein, in Goretzka eine weitere Alternative zur Verfügung zu haben, mit der noch im vergangenen Sommer kaum jemand gerechnet hat.
Dass sein Name auch künftig auf dem Aufstellungsbogen auftaucht, sollte die Social-Media-Abteilung der Bayern künftig jedenfalls nicht mehr überraschen.