Gomez: "Was wollt ihr von mir?"
VALENCIA Ein Lächeln wollte ihm so gar nicht über die Lippen kommen. `Was wollt ihr denn von mir? Ich habe doch nur ein paar Minuten gespielt", meinte Mario Gomez nach dem 1:1 (0:0) von Bayern München beim FC Valencia bei seinem Gang durch die Mixed-Zone etwas missmutig.
Dabei hatte der 27-Jährige kurz zuvor nach über drei Monaten Verletzungspause sein Comeback beim deutschen Fußball-Rekordmeister gegeben. Doch große Freude wollte bei Gomez deshalb noch lange nicht aufkommen. Er würde seinen Kurzeinsatz im Estadio Mestalla „gerne gegen einen Sieg eintauschen“, sagte der Stürmer vielmehr mit ernster Miene. Am liebsten wäre er gar nicht eingewechselt worden, ergänzte er, „denn dann hätten wir nämlich geführt“.
Doch die Bayern führten trotz knapp einstündiger Überzahl eben nicht, sondern lagen durch einen Treffer von Sofiane Feghouli (77.) sogar 0:1 zurück. Trainer Jupp Heynckes reagierte und brachte zwei Minuten später für Franck Ribery Gomez, der erstmals in dieser Saison bei einem Pflichspiel überhaupt im Kader der Münchner gestanden hatte. Und die Einwechslung sollte sich bezahlt machen: Nach Hereingabe von Kapitän Philipp Lahm legte Gomez auf Thomas Müller ab, der zum 1:1 traf und den Bayern so den Einzug ins Achtelfinale der Champions League sicherte.
'Er hat das gut gemacht. Wir werden ihn langsam heranführen – je nach Bedarf", sagte Heynckes. Ansprüche für das Bundesligaspiel am Samstag gegen Hannover wollte Gomez nicht ableiten. Wann er wieder von Beginn an spiele, entscheide alleine der Trainer, sagte er. Und der ist erstmal froh, dass er nun im Sturm neben Mario Mandzukic und Claudio Pizarro noch einen weiteren Hochkaräter zur Verfügung hat.
Gomez sei „immer für ein Tor gut, auch wenn er nicht 100 Prozent fit ist“, sagte Heynckes. Aber der Coach weiß auch, „dass Mario nach so einer langen Verletzungspause den Rhythmus erst finden muss“.
Auch die Kollegen sind froh, dass der am 7. August am Sprunggelenk operierte Nationalspieler wieder mitwirkt. „Es ist wichtig, dass er wieder dabei ist. Er ist ein wichtiger Spieler für uns“, betonte Torwart Manuel Neuer.
Durch die Rückkehr des Torjägers verschärft sich der Konkurrenzkampf im Angriff wie selten zuvor – doch Gomez sieht sich gewappnet, wie er schon nach seinem ersten Test in der vergangenen Woche deutlich gemacht hatte. „Es wird immer so getan, als ob ich nicht konkurrenzfähig bin. Aber ich konkurriere seit Jahren mit sehr guten Stürmern und habe mich immer durchgesetzt. Ich werde mich auch dieses Mal wieder durchsetzen“, sagte er, um selbstbewusst anzufügen: „Ich werde wieder treffen, wie ich will.“
Dann wird Gomez vermutlich auch wieder lächeln, wenn er durch die Mixed-Zone geht.