Gomez grüßt Chile - und seinen Namensvetter, den Kumpel

Die Quote ist überragend. Fünf Torschüsse, drei Treffer – viel mehr kann man von einem Stürmer nicht erwarten. Mario Gomez gelang am Samstagnachmittag sein erster Dreierpack im Trikot des FC Bayern. Wie er zuvor eine Eingebung aus Chile bekommen hatte.
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MÜNCHEN - Die Quote ist überragend. Fünf Torschüsse, drei Treffer – viel mehr kann man von einem Stürmer nicht erwarten. Mario Gomez gelang am Samstagnachmittag sein erster Dreierpack im Trikot des FC Bayern. Wie er zuvor eine Eingebung aus Chile bekommen hatte.

Mario Gomez war der Mann des Spiels beim 3:0 gegen Hannover, der Partie, mit sich die Mannschaft mal wieder ein Erfolgserlebnis verschaffte. Was bitter nötig war: Seine Sturmkollegen Ivica Olic und Miroslav Klose fehlten verletzt.

Ein Flugkopfball (21.), ein Linksschuss nach feinem Solo (77.) und zum guten Schluss (90.) noch ein Kopfballtreffer – fertig war die Gomez-Show. Und an so einem Tag nahm es der 25-Jährige auch gerne in Kauf, eine Gelbe Karte zu bekommen für seine Strip-Einlage. Nach Tor Nummer zwei war er das Trikot demonstrativ den Fans vor der Südkurve zu Füßen und machte seinen Torero-Jubel, ein Relikt aus glücklichen Tagen.

„Natürlich ist es schön drei Tore zu machen, ich habe ja lange Zeit nicht gespielt“, sagte Gomez, „jetzt bin ich wieder mittendrin. Das genieße ich.“ Es war erst sein zweiter Einsatz von Beginn an – nach dem 0:2 in Dortmund – und zuvor war er nur meist für eine Viertelstunde als Joker reingekommen. Dabei immer ohne Fortune.

Ganz besonders happy war natürlich sein Trainer Louis van Gaal: „Mario Gomez hat schon in der Nationalmannschaft getroffen und jetzt hat er drei Tore erzielt. Das ist für einen Stürmer sehr wichtig, denn dann kommt auch das Selbstvertrauen zurück. Ich denke, wir werden in den nächsten Wochen einen sehr guten Mario Gomez sehen.“

Den braucht der Coach. Denn gegen die Rumänen aus Cluj am Dienstag in der Champions League (20.45 Uhr) kann er höchstens wieder auf Ivica Olic setzen, der wegen eines Nasenbeinbruches gegen Hannover pausieren musste. Womöglich geht die Gomez-Show aber nun auch international weiter.

„Er wird nun Tore am Fließband schießen“, wünschte sich Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge, „ich habe immer an ihn geglaubt.“ Lässt sich jetzt ja auch leicht sagen. Ob auch Gomez immer an sich geglaubt hat in den letzten Wochen, als er Ende August etwa nach einem Angebot für ein Leihgeschäft des FC Liverpool ernsthaft darüber nachgedacht hatte, die Bayern nach nur einer Saison wieder zu verlassen? „Wenn man 90 Minuten spielt, hat man immer mehr Möglichkeiten und Chancen sich auszuzeichnen“, sagte Gomez am Samstag, „ich bin froh, dass es heute gut geklappt hat. Ich wusste immer was ich kann. Wenn ich fit und gesund bin, werde ich meine Tore machen und versuchen der Mannschaft zu helfen. Es hat heute sehr gut funktioniert, aber ich habe auch drei schöne Vorlagen bekommen.“

Und eine Inspiration aus Chile. Als unter der Woche die verschütteten Bergleute in der Atacama-Wüste gerettet wurden, war ein Namensvetter des Bayern-Stürmers darunter. „Ich möchte viele Grüße nach Chile schicken“, meinte der Torjäger, „denn: Der Älteste, der gerettet wurde, hieß ja auch Mario Gomez. Dazu wurden 33 gerettet, das musste Schicksal sein. Als ich das mitbekommen hatte, war mir klar, dass es für mich laufen musste. Der Rest war Hokuspokus.“ Eben drei Tore mit der Rückennummer 33. Der 63-jährige Chilene Mario Gomez erreichte am Mittwoch um 7.59 Uhr Ortszeit (12.59 Uhr MESZ) die Oberfläche. Er war über zwei Monate verschüttet.

Der 25-jährige Ibero-Schwabe Mario Gomez erzielte am Samstag gegen 15.52 Uhr sein erstes Saisontor. Man hatte das Gefühl, er sei noch länger „verschüttet“ gewesen.

Patrick Strasser

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