Götze: Viel Lob trotz mäßigem Debüt

Der Ex-Dortmunder spielt 68 Minuten gegen den Club. Rummenigge sagt: "Man hat gesehen, dass er ein großartiger Fußballer ist."
MÜNCHEN Die Werte der Bayern im Derby gegen den 1. FC Nürnberg lauten: 81 Prozent Ballbesitz der Bayern, 90 % Passsicherheit, 26 Torschüsse, 10 Ecken – und was hat Mario Götze damit zu tun?
Der 37-Millionen-Euro-Neuzugang gab am Samstag sein Debüt im Trikot des Pep Guardiola ran.
Wie der Rest der Mannschaft tat sich Götze als Freigeist-Zehner gegen die zunächst stabil-wackeren Nürnberger schwer, kam nicht richtig ins Rollen. Sein letztes Pflichtspiel hatte er für Borussia Dortmund im Madrider Bernabeu-Stadion gemacht, damals im April, beim Halbfinal-Rückspiel der Champions League. Der 21-Jährige zog sich einen Muskelfaserriss zu, das Elend begann. Er verpasste mehr als die Hälfte der Vorbereitung – und damit den Anschluss. Nun durfte er sich den 71.000 präsentieren.
Und? Götze spielte dezent, eher vorsichtig. Wie ein frischer Gast auf einer Party, der sich erstmal umschaut und nicht gleich den dicken Maxe spielen will. Eher schleichend, noch ohne die rechte bajuwarische Mia-san-Mia-Körperspannung. Seine auffälligste Szene hatte er in der 61. Minute als er sich im Nürnberger Strafraum durchsetzte und einen Tunnel gegen Keeper Schäfer versuchte – Künstlerpech. Es wäre die Erlösung gewesen. Super-Einstand, Traumdebüt, etc.
So aber war sieben Minuten später Feierabend, Götze wurde nach kurzer Abstimmung an der Seitenlinie mit Coach Guardiola gegen Kroos ausgetauscht. Da war auch Thiago, der andere Startelf-Debütant, schon wieder draußen. Für ihn kam Thomas Müller. Die neue Welt (Götziago) ausgewechselt, die alte Welt (Robbéry) sorgte im Schlussspurt für den 2:0-Sieg.
Dennoch hagelte es hinterher Lob für Premieren-Kicker Götze.
Thiago sagte: „Mario hat uns sehr geholfen. Er wird Bayern viele Siege bringen.“
Ribéry meinte: „Götze ist ein guter Spieler, ein guter Junge. Es war sein erstes Spiel, das ist immer schwierig.“
Dante lobte: „Er ist ein super Spieler für uns. Er ist ein ganz anderer Typ. Man hat’s gesehen: Wie er sich zwischen den Linien dreht, mit Tempo nach vorne läuft und den Gegner so immer provoziert, das war super. Ich bin mir sicher, dass er uns sehr viel helfen wird.“
Und Schweinsteiger: „Er war sehr gut für sein erstes Spiel. Wir werden noch viel Spaß an ihm haben.“
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Das 2:0 gegen den Club war der zehnte Heimsieg hintereinander, alle in 2013 erzielt. 28 Spiele in Folge ist der FC Bayern nun ungeschlagen – Vereinsrekord. Alles saisonübergreifend, alles bis auf das letzte Spiel Götze-unabhängig.
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, ein ausgewiesener Götze-Fan, sagte: „Er hat drei Monate nicht gespielt, da wird man ein Stück Geduld haben. Aber man hat gesehen, dass er ein großartiger Fußballer ist. Das wird von Woche zu Woche besser werden.“